Ein geschenkter Tag

Beim Erwachen heute Morgen begrüsst uns Sonnenschein. Wider Erwarten ist das Wetter so schön, dass wir uns voller Freude auf die Piste wagen. Ich hatte erwartet den heutigen Tag mehr oder weniger im Haus verbringen zu müssen, da Regen und straker Wind vorausgesagt worden war. Von all dem ist nichts zu sehen. Die Berge ragen mit ihrer weissen Schneepracht vor uns auf und die Morgensonne zaubert wunderschöne Farbenspiele an den Winterhimmel.

Nach dem Frühstück geht es ab auf die Piste. Mein Herz ist voller Dankbarkeit für diesen Tag. Schnee, Sonne und Natur und ich bin mitten drin. Bei verschneiten Wäldern und einem Panorama aus Schneebergen geht mir als Schweizerin das Herz auf. Es ist schön im „Hier und Jetzt“ und ich bin dankbar diesen Tag erleben zu dürfen.

„All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und grosse Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag,“ dieser alte Choral geht mir durch den Kopf und die Melodie schleicht sich als Summen auf meine Lippen um mich auf der Abfahrt ins Tal zu begleiten.

„Ist nicht jeder Tag ein geschenkter Tag?“, frage ich mich. Ja sicher ist das so, nur heute ist es mir einmal mehr bewusst geworden, weil er mir so viel unerwartet Schönes geschenkt hat.

Darum heute ein grosses „Dankeschön“ an den Schöpfer von Himmel und Erde…

Die „Innehalte-Momente“

Ein langer Spaziergang im Wald, in die Sofaecke gekuschelt mit einer Tasse Tee in der Hand, mit geschlossenen Augen in der Hängematte im Garten liegend (ist im Momet etwas kalt dafür), im Kerzenschein in der Badewanne mit Musik im Hintergrund, … so in etwa sehen meine „Innehalte -Momente“ aus.

Aber was tun wir eigentlich in diesen Momenten? Nichts?… Naja von aussen gesehen tun wir nichts, jedenfalls nicht was mit den Augen in unserem Kopf gesehen werden kann und doch tun wir in diesen Momenten alles. Innerlich passiert ALLES. Unsere Gedanken und Emotionen arbeiten auf Hochtouren auch wenn der Körper nichts aussergewöhnliches leistet. Mit ALLES meine ich, dass aus diesen Momenten sehr viel sichtbares entstehen kann. Gedanken werden sortiert, Entscheidungen werden abgewogen und Emotionen werden durchlebt. Lebensverändernde Entscheidungen werden vielleicht nicht nach einem langen Spaziergang oder einer Tasse Kaffee getroffen und doch sind es die Gedanken, die wir in diesen „Innehalte-Momenten“ bewegen, die uns in die eine oder andere Richtung führen. Jobwechsel, Umzug in ein neues Umfeld, Gartenbepflanzung, Unterrichtsideen, Familienprobleme, Erziehungsfragen, Medikamentenumstellung,… all dies wird durchdacht, abgewogen, durchgespielt,… da ist es entscheidend einen guten Blickwinkel zu haben. Worauf setzen wir unseren Blick in diesen Situationen? Halten wir an Altem fest, das uns sicher erscheint? Wagen wir Neues, welches viel Mut braucht? Wagen wir eine Sprung ins Ungewisse?

In einem Kurs über Identität erzählte unser Kursleiterin: „Wenn wir den Kopf gesenkt halten, haben wir mehr negative Gedanken. Wenn unser Kopf aber aufgerichtet ist und unser Blick nach oben wandert verändern sich auch unsere Gedanken. Positive Gedanken haben so mehr Raum in uns“. Vielleicht hat dies der Psalmist von Psalm 121 auch schon gewusst. Der Autor schreibt: „Ich blicke auf zu den Bergen; denn von dort erwarte ich Hilfe. Meine Hilfe kommt vom Herrn der Himmmel und Erde gemacht hat“  Der Blick auf die Berge löst die Probleme sicherlich nicht und doch denke ich, dass jener Blickwinkel der richtige ist.

Ich wünsche uns allen einen aufrechten Gang mit Blick nach oben…

 

Ein Schlüssel zu Weihnachten

Zu Weihnachten habe ich einen Schlüssel bekommen, mit dem Hinweis, dass irgendwo im Haus ein Möbelstück steht, zu dem der Schlüssel passt. Hmm?

Am nächsten Tag ging die Suche los. Mit mehreren Kindern im Schlepptau durchsuchten wir alle möglichen und unmöglichen Orte und Winkel im ganzen Haus. In der Garage wurden wir fündig. Unter einem Tuch kam ein unscheinbares Möbel zum Vorschein und nachdem ich mit dem Schlüssel die Tür aufgemacht hatte, entdeckte ich eine Nähmaschine. Bei näherem Hinschauen entdeckte ich vier Schubladen voller Nähutensilien und einen Lift mit welchem die Nähmaschine auf die Oberfläche gehoben werden oder bei nicht Verwendung wieder versenkt werden kann. Ein fabelhaftes Geschenk! 😊

Ein paar Tage später nehme ich mir die Zeit das ganze Möbelstück mitsamt Inhalt zu putzen und zu sortieren. Ganz offensichtlich wurde die Nähmaschine benutzt, viele Gebrauchsspuren zeugen davon und doch ist sie in einem guten Zustand. Mit einem Putzlappen bewaffnet, öffne ich die erste Schublade und leere erst mal alles aus.

Es gibt Knöpfe in allen Farben und Formen, eine Nähnadel in der Grösse von einer Stricknadel, drei alte Fotos und viel Krimskrams – von dem ich teilweise nicht einmal weiss wozu ich es benützen soll-, Elastikbänder, Nähfaden in allen Farben, die ich gerne nach Farben ordne (diejenigen unter euch die pure Freude empfinden, wenn sie eine Schachtel voller Farbstifte öffnen, um die ordentlich sortierten Farben zu bewundern, wissen was ich meine). Was Bohreinsätze und Laubsägeblätter in einem Möbel für Nähutensilien zu tun haben ist mir allerdings schleierhaft.

Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf als ich mich durch Fadenspulen, Massbänder, Reissverschlüsse, Knöpfe und Nadeln wühle. „Wem das alles wohl einmal gehört haben mag? Wer mag die Person gewesen sein? Hatte sie Familie? Kinder? Was hat die Person wohl genäht an dieser Nähmaschine? Wusste sie, dass es ihr letztes Mal sein würde, als sie das letzte Stück nähte? Warum wurde dieses Nähmaschinenmöbel mitsamt Inhalt ungesehen verkauft? Welche Wünsche und Träume hatte die Person? Was für ein Leben hat sie geführt?…„

Alles Fragen auf die ich keine Antwort weiss und wohl auch nie ein bekommen werde.

Jeder Mensch schreibt mit seinem Leben eine Geschichte. Jeder bringt seine Einzigartigkeit auf diese Welt. Manche leben im Verborgenen und wieder andere werden von vielen gesehen. Und doch hat jeder seine eigene Geschichte. Viele von uns mögen keine Heldentaten wie Mutter Theresa oder Martin Luther King vollbracht haben. Doch… ist es nich auch heldenhaft die Eltern zu pflegen wenn sie älter werden? In der Nacht aufzustehen, wenn ein Kind weint? Ist es nicht heldenhaft freundlich zu seinem griesgrämigen Nachbarn zu sein? Ist es nicht heldenhaft ein Geschäft zu führen und für seine Mitarbeiter ein offenes Ohr zu haben? Ist es nicht heldenhaft einer Person ein Lächeln zu schenken, obwohl der Tag für einen selber sehr schlecht läuft? Ist es nicht heldenhaft bei der Aktion „zwei mal Weihnachten“ mitzumachen? Ist es nicht heldenhaft der einsamen Nachbarin von den selbstgemachten Güetzi zu bringen? Ist es nicht heldenhaft Socken oder Decken für Flüchtlinge zu stricken?… Dies alles sind Heldentaten des Alltags für mich. Heldentaten deshalb, weil wir in diesem Moment nicht uns selbst im Blick haben sondern von uns weg schauen. Wir schenken einen Teil von uns.

Ich weiss nicht was in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren auf dieser Nähmaschine entstehen wird. (Unser Jüngster hat schon viele Ideen was er machen möchte. Falls nötig würde er auch eine Hose zerreissen, nur um etwas nähen zu können.) Aber wer weiss, vielleicht entsteht hier auch die eine oder andere Heldentat des Alltags…

Damit wir uns erinnern

Eigentlich wären wir jetzt irgendwo in Deutschland unterwegs, vielleicht würden wir sogar schon nach einer Frühstücksmöglichkeit Ausschau halten. Nach einem Aldi, der nicht all zu weit von unserer Route entfernt liegt. Wahrscheinlich würden die Kinder ein Gipfeli wollen und ich lieber ein Joghurt und einen Kaffee für David und mich. Auf dem Aldiplarkplatz würden wir in der Kälte unser Frühstück essen, damit wir nicht alle „Brösmeli“ und Kleckser im Auto haben und uns etwas die Beine vertreten oder herumhüpfen und dann wieder Einsteigen und weiterfahren, anhand des Navis, das uns Richtung Norden führt, durch ganz Deutschland bis nach Dänemark. Von dort weiter mit der Fähre bis nach Norwegen… um dort mit einem Team am Inhalt für eine Webseite zu arbeiten um Menschen die Grundlagen der Bibel zu erklären.

Doch leider findet das alles nicht statt. Wir sind immer noch hier in der schönen Schweiz. Unser Team in Norwegen hat sich buchstäblich aufgelöst. Einer Person geht es gesundheitlich schlecht und die andere Person ist nach Hause geflogen. Einmal mehr haben sich unsere Pläne in Luft aufgelöst (dabei waren sie doch so gut, in meinen Augen 😊) und nun ist die Frage: „Wie weiter?“

Wir waren schon mehrmals an diesem Punkt (wenn ich einmal unsere Geschichte in Buchform geschrieben habe, könnt ihr es nachlesen). Heute morgen kam mir das Wort „Eben-Ezer“ in den Sinn. Im 1. Samuel 7,12 steht, dass, nach einem Kampf zwischen Israel und den Philistern, Israel als Sieger davonging, Samuel einen Stein nahm, ihn zwischen Mizpa und Schen aufstellte, ihn „Eben-Ezer“ nannte und dazu sagte: „Bis hierher hat der HERR geholfen.“

Ich glaube dieser Stein war dazu da, damit die Menschen nicht vergessen was passiert war. Ein Erinnerungsstein. Heute morgen brauchte ich wohl einen solchen „Eben-Ezer-Stein“ um mich zu erinnern. Mich zu erinnern, wie Gott uns die letzten Jahre geführt hat, als wir vor ähnlichen Situationen standen und der nächste Schritt nicht sichtbar war; mich zu erinnern, dass Gott es gut mit mir meint; mich zu erinnern, dass er uns mit allem versorgen wird, was wir brauchen; mich zu erinnern, dass er treu ist.

Ich wünsche uns allen immer wieder diese „Eben-Ezer-Steine“, damit wir uns erinnern…

How does a moment last forever…

Kürzlich öffnete ich youtube um Musik zu hören. Ich klickte auf das erste Lied das mir vorgeschlagen wurde (denn youtube weiss ja immer so gut was ich hören will ;-)) kurz später erklang ein Lied, das ich nicht kannte, doch der Text blieb bei mir hängen. „How does a moment last forever?…“ (Wie dauert ein Moment für immer)

Link: https://www.youtube.com/watch?v=YsKKuCUYUMU

Hat sich das nicht schon jeder gewünscht einen Moment festhalten zu können? Einen Moment für die Ewigkeit festzuhalten, so dass er nicht verloren geht? Oder noch besser dieser Moment möge einfach ewig anhalten. Einen Moment in dem einfach alles stimmt.

In unseren Leben gibt es diese grossen Momente: Wenn du der Liebe deines Lebens voller Vertrauen und Begeisterung das Ja-Wort gibst; Wenn du endlich sagen kannst „Ich habe es geschafft“ weil die Prüfungen nach langer Zeit des Lernens vorbei und bestanden sind; Wenn die Geburt vorbei ist und du dein Kind berühren und bestaunen kannst…. da gibt es aber auch die kleinen, leisen Momente im Alltag, die so unscheinbar und oft leicht zu übersehen sind; Wenn die Kinder friedlich zusammen spielen, das Abendessen von alleine im Ofen gar wird und du dich kurz hinsetzt und tief durchatmest und nur Dankbarkeit im Herzen spürst; Wenn du am Morgen unter einer warmen Decke aufwachst und feststellst, dass die Kopfschmerzen vom Vortag komplett verschwunden sind; Wenn eines deiner Kinder eine Bemerkung macht, dein Ältester noch einen drauf setzt und sich alle am Tisch vor lachen die Bäuche halten; Wenn du am Morgen die Losungen liest und weisst, dieser Vers trägt dich durch den Tag und ist für dich bestimmt; Wenn du ein Lied hörst und dessen Melodie und Text dich berühren und Tränen in deinen Augen schimmern.

Woher dieses Sehnen nach diesen Momenten nur kommt? Unser Sehnen nach dem was gut ist, uns berührt und unserem Herzen Frieden bringt. Ich glaube es hat damit zu tun, dass wir ein Stück Himmel in uns tragen, ein Stück des Ewigen und Allmächtigen. Wieviele von uns fragen sich:“Warum bin ich hier? Was ist der Grund, dass ich hier auf der Erde bin? Was tue ich eigentlich hier?“ Eine Antwort daruf könnte sein, dass wir so wie wir sind etwas von diesem Ewigen in diese Welt bringen. Wir bewundern Menschen, die Widrigkeiten in ihrem Leben überwinden, heldenhaft für etwas kämpfen wovon sie überzeugt sind und wir lieben Geschichten die am Ende gut ausgehen. Die Antriebskraft in all diesen Geschichten ist die Liebe und das Sehnen nach dem Guten und ich glaube, diese Kraft lebt in jedem einzelnen von uns. Die Momente helfen uns, uns an den Ewigen zu erinnern.

Ich wünsche uns allen diese Ewigkeitsmomente…

Wo Geschichte lebendig wird…

Letzten Sonntag besuchten wir „Das versteckte Dorf“ in den Wäldern der Umgebung von Vierhouten in den Niederlanden. Ein Stück Geschichte wurde lebendig als wir die versteckten Häuser besichtigten, die in den Waldboden eingelassen worden waren um möglichst gut getarnt zu sein. Zwischen 1943 und 1944 hatten sich dort bis über 80 Juden und zeitweise britische Piloten versteckt. Von Baumhauer, ein Rechtsanwalt mit deutschen Wurzeln und das Ehepaar Bakker (von den Bewohnern des Dorfes liebevoll Tante Cor und Opa Bakker genannt) organisierten die Versorgung des Dorfes. Einwohner der Umgebung waren in die Versorgung involviert.

Da während der Kriegsjahre immer mehr Menschen in den Niederlanden untertauchen mussten, wurde das versteckte Dorf im Frühling 1943 gegründet. Für den Winter musste aber etwas wetterbeständigeres als ein Zelt gefunden werden und so wurden mehrere Hütten gebaut. Die Angst entdeckt zu werden hing immer in der Luft. Um die Kinder ruhig zu halten wurde eine Schule gegründet. Die Menschen, die bei der Versorgung mithalfen nahmen ein grosses Risiko auf sich, wer entdeckt wurde, konnte kurzerhand erschossen werden.

Im Oktober 1944 fanden zwei niederländische SS-Soldaten das Dorf, als sie auf der Jagd einen Jungen eine Brandschneise überqueren sahen. Die Mehrheit der Bewohner konnte fliehen, doch nicht allen gelang die Flucht.

Kurz bevor wir nach Holland losfuhren las ich einen Roman über dieses versteckte Dorf. (https://www.francke-buch.de/buecher/0/2551/0/irma-joubert-das-kind-aus-dem-versteckten-dorf/) Wie überrascht war ich, als ich auf der Landkarte die vertrauten Städtenamen aus der Geschichte sah. So fuhren wir (natürlich mit dem Fahrrad, wie man das so macht in Holland 🙂) an unserem freien Tag durch die Wälder von Gelderland um die nachgebauten Hütten zu besuchen.

Das ältere Ehepaar, Tante Cor und Opa Bakker, haben mich sehr beeindruckt. Sie habe ihr Leben eingesetzt, damit ihre Freunde leben können. Jesus sagt diese Worte im Evangelium des Johannes als er über die Liebe spricht. (Johannes 15,13: Niemand hat grössere Liebe als wer sein Leben einsetzt für seine Freunde.)

Dieses Ehepaar hat an etwas anderes geglaubt als an das was wir mit unseren Augen sehen können. Sie glaubten an einen König dem sie mehr gehorchten als den irdischen Machthabern zu dieser Zeit. Sie folgten einem Herrscher dessen Königreich anders ist als alle Königreiche, die es bisher auf der Welt gegeben hatte; ein Königreich bei dem alles etwas umgekehrt läuft. Wer gross ein will, hilft den Armen und Kranken, spricht für die stummen, und setzt sein Leben aufs Spiel, um das eines anderen zu retten.

Wähle das Leben

Heute durften wir eine kurze Botschaft mit unseren Klassenkameraden teilen. Hier ist ein kleiner Einblick in meine Arbeit.
„Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwählst, du und deine Nachkommen.“                                   5. Mose 30, 19

Diese Worte sprach Gott zu Israel. Noch heute haben diese Worte dieselbe Bedeutung und wir haben die Wahl. Wählen wir das Leben oder den Tod?
Hier eine kurze visuelle Auseinandersetzung mit diesem Vers.

Das ist immer noch, seit der Zeit im Alten Testament bis heute, der Wunsch Gottes, dass wir das Leben wählen.

Love Feast

An unserer Bibelschule bekamen wir die Aufgabe, uns bewusst die Zeit zu nehmen und ein Fest (Love Feast) zu planen. Tja, durch die ganze Virusgeschichte wurde das Fest nicht so gross, wie wir es uns vielleicht gewünscht hätten, aber nichts desto trotz machten wir uns ans Werk.

David kochte etwas Gutes und ich widmete mich der Tischdekoration. Nach dem Essen suchten wir uns je zwei Steine um Dinge festzuhalten, die wir mit Gott erlebt hatten und nicht vergessen wollten oder einfach wofür wir dankbar waren. So wie Josua dies tat als er mit dem Volk Israel den Jordan überquerte.

Es war eine berührende Runde. Die Kinder überraschten uns mit ihren Geschichten und besonderen Momenten in ihren Leben. Mit dieser Achtsamkeit, dem bewussten Wahrnehmen dessen was in uns und um uns ist und war, starteten wir feiernd in den Sabbath, den Ruhetag.

Ruth, die Geschichte einer Frau in der Bibel

Letzte Woche haben wir uns in der BSN mit dem Buch Ruth beschäftigt.

Nach dem Buch der Richter, welches unglaublich viele gewalttätige und kriegerische Geschichten erzählt, empfand ich das Buch der Richter als ein Männerbuch und benannte für mich das Buch der Ruth als Frauenbuch 🙂 (Nicht ganz Gender-sensitiv ich weiss)

Während der Zeit, als die Richter in Israel herrschten, wanderten Naomi und ihre Familie nach Moab aus, aber zurück kehrten nur Naomi mit ihrer Schwiegertochter Ruth. Ein Thema, das sich in dieser Geschichte wiederfindet ist; Erlösung.

Ruth kam als Fremde in eine Kultur und in eine Volk, das sie nicht kannte. Sie kam mit ihrer Schwiegermutter nach Bethlehem ohne Rechte und ohne Schutz einer Familie. Boas erlöste Ruth aus diesem Zustand. Er tat dies freiwillig, er hätte auch dem Verwandten, der näher mit Naomi verwandt war den Platz überlassen können, aber er ging auf den Markplatz um die „Zugehörigkeit“ von Naomi und Ruth zu regeln. Ihm gefiel diese Ruth. Er  ging eine Verbindung mit einer Moabiterin ein entgegen der gesellschaftlichen Norm in Israel. Doch durch die Heirat wurde Ruth im Stammbaum von David und Jesus aufgenommen. Eine Fremde, die in einer Zeit, als Frauen keine Rechte hatten, einen grossen Wert bekam und in die Weltgeschichte  einging.

Sowie Boas der „Erlöser“ für Ruth war in der Geschichte, ist Gott unsere Erlöser. Weil er gefallen an uns findet, setzt er alles daran uns Recht und Schutz zu geben. Wir sind ihm zugehörig.

… und wieder zurück

Seit gestern Nachmittag sind wir wieder in der Schweiz. In unserer Wohnung herrscht wieder das Chaos und wieder müssen wir uns mit einer neuen Situation zurechtfinden. Wobei letzteres in diesen Tagen wohl auf alle zutrifft.

Gegen Ende der letzten Woche erfuhren wir, dass die Bibel- und Weltanschauungsschule in Norwegen für uns nicht wie gewohnt stattfinden kann, da die Grenze zu Norwegen geschlossen wurde. Da YWAM bekannt ist, Dinge anders zu machen oder Neues auszuprobieren, erfuhren wir bald darauf, dass die YWAM Base in Kristiansand die Schule online durchführt und wir zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Einreise für uns wieder möglich ist, physisch am Unterricht teilnehmen können.

Wir standen nun vor der Frage: „Nehmen wir am online-Kurs teil? Bleiben wir in England? Wenn ja wohin? Oder wieder zurück in die Schweiz? Wie wird sich die ganze Situation noch entwickeln?“ (Ich weiss, das ist mehr als eine Frage 😉)

Nachdem unsere Arbeit in Newbury bei „on edge“ abgeschlossen war, fuhren wir zu Freunden, die auf einer YWAM Base in der Nähe von London wohnen. Ihr offenes Haus und ihre Grosszügigkeit berührte uns sehr. Wir beteten und sprachen viel miteinander, wogen ab und wollten ganz klar Gottes Stimme hören, währendem unsere Jungs mit den anderen Kindern der Base den ganzen Tag spielten. Wir sahen die drei nur beim Essen.  😊
Am Montag, nachdem wir um ein Zeichen gebeten hatten, das nicht eintrat, buchten wir einen Flug zurück in die Schweiz. Nun sind wir also wieder da. An unserer Vision ist in den letzten Tagen wieder stark gerüttelt worden und doch sind wir im Gesamten ruhig und freuen uns auf das Onlinestudium, dass heute beginnt.