Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau so stößt, dass sie sterben, muss man es steinigen und sein Fleisch darf nicht gegessen werden. Der Besitzer des Tieres bleibt straffrei. War das Rind früher schon stößig, aber sein Besitzer hat es trotz entsprechender Hinweise nicht eingesperrt, und es tötet einen Menschen, dann muss nicht nur das Rind gesteinigt werden; auch sein Besitzer muss sterben. Fordert ´die Familie des Getöteten stattdessen` ein Sühnegeld, dann kann er sein Leben freikaufen, indem er den geforderten Betrag vollständig bezahlt. Stößt das Rind einen Jungen oder ein Mädchen ´zu Tode`, dann gilt dasselbe Gesetz. Stößt es einen Sklaven oder eine Sklavin ´zu Tode`, soll der Halter des Tieres dem Sklavenbesitzer dreißig Silberstücke bezahlen. Das Rind muss gesteinigt werden. (2. Mose 21,28-32)
Könnte es sein, dass diese Bibelstelle auch schon eine Andeutung auf Jesus in sich trägt? Warum durfte man das Rind nicht mehr essen, wenn es jemanden zu Tode stiess? Das macht auf einer körperlichen Ebene wenig Sinn. Sicherlich hätte das Rind noch reichlich Nahrung geboten.
Mir kommt da die Aleph in den Sinn. Auf hebrew4Christians steht:
„Der Buchstabe Aleph ist der Vater des Aleph-Bet, dessen ursprüngliches Piktogramm einen Ochsen, Stärke und Anführer darstellt. Sein Zahlenwert ist 1 (und auch 1000), und er ist ein stummer Buchstabe. Aleph ist daher in seiner Ordnung herausragend und spielt auf die unaussprechlichen Geheimnisse der Einheit Gottes an. Tatsächlich, das Wort „Aluph“ אַלּוּף (abgeleitet vom Namen dieses Buchstabens) bedeutet «Meister» oder «Herr».
Vom Phönizischen/Ketav Ivri verwandelte sich der Buchstabe Aleph in den griechischen Buchstaben α (Alpha), der dann das Latinische A wurde.»
Weiter steht dort, dass dieser Bezug zum Ochsen (Stier-Gott) einen heidnischen Hintergrund von einer alten Kanaanitischen Kultur gehabt haben könnte. Dies würde auch erklären, warum die Israeliten ein goldenes Kalb verehrten in der Wüste.
Könnte es diese Stelle auch eine Anspielung sein auf die Frage, ob wir dem rechten Gott dienen oder einem der uns zu Tode stösst? «Aleph», אַלּף, der ausgeschriebene Buchstabe, kommt in der Bibel in drei Bedeutungen vor:
- als «Rind/Ochse» (interessanterweise nur in Mehrzahl) zBsp. im 5. Mose 7,13,
- als «tausend» zBsp. 1. Mose 20,16
- als «lehren», zBsp. in Hiob 33,33: «und ich werde dich Weisheit lehren»
Der Ochse ist stärker als wir Menschen. Er half uns Menschen bei der Ackerarbeit. Und zusätzlich wurde er noch zur Nahrung, wenn er ausgedient hatte. Er ist der starke Diener des Menschen. Er wird aber tödlich gefährlich, wenn er dem Menschen nicht gut gesinnt ist und aggressives Verhalten an den Tag legt.
In dieser Bibelstelle kommen das erste Mal in der Bibel 30 Silberlinge vor. Es geht um Rechtsprechung vor 3500 Jahren. Wenn ein Rind einen Menschen zu Tode stösst, dann muss das Tier sterben, aber der Besitzer bleibt strafffrei. War das Rind jedoch schon zuvor aggressiv und der Besitzer hat trotz Warnung nichts getan, dann wird auch er schuldig. Er soll auch sterben. Die Familie des Verstorbenen kann aber auch ein Sühnegeld fordern anstatt des Lebens des Besitzers. Wieviel ist ein Menschenleben wert? Das bestimmt die betroffene Familie. Der Wert einer Sklavin oder eines Sklaven ist vorbestimmt. Sie kosten 30 Silberlinge.
Für mich erzählt diese Bibelstelle auch davon, dass die führenden Juden zur Zeit Jesu einem Ochsen, einer Lehre, einem Anführer folgten, der gefährlich wurde für die Menschen. Ihre Auslegung der Thora begann die Menschen unter ein erdrückendes Joch zu stellen. Darüber stritt sich Jesus ja oft auch mit den Pharisäern. Schlussendlich stiess ihre Lehre, ihr Ochse, Jesus zu Tode. Er wurde wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt. Er hatte sie aber gewarnt, dass ihre Lehre nicht menschenfreundlich war. Sie bezahlten 30 Silberlinge für seinen Tod an Judas. Das war sein Wert als „Sklave aller“.
„So wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ Matthäus 20,28




