Sünde I

„If sin is the illness that kills us, faith in Christ is the cure available to all.“

„Wenn Sünde die Krankheit ist, die uns umbringt, dann ist der Glaube an Jesus die Kur, die für uns alle zur Verfügung steht.“ – Eitan Bar

In letzter Zeit beschäftige ich mich ziemlich eingehend mit dem Thema Sünde. Dies passt ja auch in die Osterzeit. Bei mir kommt es eher davon, dass ich Bücher von Christian A. Schwarz lese, die mir neue Perspektiven eröffnen auf dieses Thema und davon, dass in letzter Zeit einige Dinge geschehen sind, die mich aufwühlen und aus meiner Sicht mit diesem Thema zu tun haben. Ein Ereignis hat die christliche Szene kürzlich erschüttert. Es waren die Skandale rund um den Chocolatier Läderach:

Eine junge Frau wird von einem Mitschüler vergewaltigt. Als sie es ihrem Seelsorger erzählt, muss sie ihre christliche Gemeinschaft verlassen und wird von ihr als Hure verstossen. Dies klingt wie eine mittelalterliche Geschichte, ist aber so 1996 hier in der Schweiz geschehen. Wie kommt es, dass in dem Moment, in dem sie ihre schützende Gemeinschaft am stärksten benötigt hätte, diese sich zur Angreiferin wandelt?

Meine These ist, dass die theologische Idee, dass sich Gott am Kreuz von der Sünde abwenden musste, diese Gruppe sich abwenden liess von der vergewaltigten Frau. Diese Idee lässt uns einen Gott als Richter sehen, der aus sicherer Distanz der gerechten Strafe am Kreuz zuschaut, anstatt uns Gott den Arzt näherzubringen, der in Jesus den Krebs der Sünde herausoperiert.

Ja, Gott als Richter ist ein wichtiges Bild. Es beantwortet unser Verlangen nach Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Er rückt Dinge, die in Schieflage geraten sind wieder zurecht. Er richtet sie. Aber was ist mit Gott dem Hirten, dem Arzt, dem Segnenden, dem Heilenden,….? Vor einem Richter wollen wir möglichst ohne Fehler dastehen, einem Arzt zeigen wir unsere Schwachstellen. Wenn ich was verbockt habe, renne ich dann zu Gott um seinen Rat und seine Hilfe zu suchen oder verstecke ich mich solange vor der Gegenwart Gottes an einen sicheren Ort, oder auch nur hinter einem Feigenblatt, bis ich mich wieder traue vor ihn zu kommen?

Gott als meinen liebenden Vater kennenzulernen, zu dem ich rennen darf, wenn was schief gelaufen ist, hat mein Lebensgefühl völlig verändert. Aber nicht nur meine Gefühle haben sich verbessert, sondern auch meine Fähigkeit Fettnäpfchen früh zu erkennen und ihnen auszuweichen. Deshalb möchte ich diesem Thema eine kleine Serie von Blogeinträgen widmen.

Shabbat Shalom!

2 Gedanken zu “Sünde I

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