Sabbathruhe

Zur Zeit lese ich das Buch „Oasenzeiten“ der Autorin Lynn Austin. Das Kapitel „Sabbathruhe“ berührte etwas tief in mir. Zum Einen, weil es mir/uns so schwer fällt zur Ruhe zu kommen (viele wissen gar nicht mehr wie das geht) und zum Anderen weil das jüdische Volk schon seit Jahrtausenden diesen Ruhetag begeht.

Lynn Austin beschreibt in ihrem Reisebericht, dass am Freitagabend, sobald die Sonne untergegangen ist, in Jerusalem die Sabbathruhe beginnt. Die Linienbusse fahren ins Depot, der Ofen und der Herd in den Restaurants heizen nicht mehr, Computer und Handys werden ausgeschaltet, Essen und Tischdekoration sind vorbereitet und so beginnt der Sabbath mit einem Mahl. Familien versammeln sich, man isst und trinkt miteinander, man teilt und empfängt. Jeder ist ganz DA, im Hier und Jetzt, weil alles andere warten muss. Dieses mir-selbst-begegnen ist nicht immer einfach, oftmals ist es unbequem und lästig und ich denke bei mir: „Hört denn die Arbeit nie auf?“ und doch weiss ich, dass diese Zeiten Heilung und Ruhe bringen..

Diese Sabbathruhe wurde vom jüdischen Volk über Generationen an verschiedensten Orten gefeiert, in Zelten, Hütten, Häusern, in Ghettos, Konzentrationslagern, in Dörfern und Städten. Gotte sagte „heiligt den Sabbath“. „Heilig“ bedeutet „ausgesondert“ oder „besonders“. Dieser Tag ist nicht wie jeder andere.

Die Erkenntnis, dass ich in eine sehr alte Tradition eintauche, wenn ich den Ruhetag einhalte, berührt etwas tief in mir. Diese Wurzel, wie Paulus es beschreibt, besteht schon lange und wir als Christen sind aufgepfropft auf diesen Baum, der aus dieser Wurzel gewachsen ist und wir dürfen teilhaben an diesem Segen, den Gott Abraham versprochen hat: „Durch dich und dein Volk will ich alle Völker auf der Erde segnen.“ (nach 1. Mose 12, 1-3)

Das jüdische Volk ist für mich ein Beweis dafür, dass die Bibel wahr ist. Viele Kulturen und Nationen von welchen wir wissen, Griechen, Römer, Phönizier, Assyrer, Babylonier,… gibt es in dieser Form nicht mehr. Doch das jüdische Volk lebt mitten unter uns und feiert jede Woche, für alle sichtbar, den Sabbath.

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