Südafrika – Migdol

Nach zwei Tagen „on the road“ hatten wir endlich Migdol gesehen!

Am Abend, zurück im Gästehaus, waren wir so müde, von all den Einrücken der letzten Tage und Stunden, dass wir zu müde waren um zu Denken und doch schlummerte die Frage unterschwellig in uns: „Und jetzt? Warum sind wir hier? Was hat dieser abgelegen Ort mit uns zu tun? Was will Gott uns hier zeigen?“

Nach einem Ruhetag, wo wir die Umgebung nur zu Fuss erkundeten, waren wir bereit für den Sonntag. Wir wollten unbedingt den Gottesdienst in Migdol besuchen, denn am Freitag hatten wir die Pastorin vor Ort kennengelernt und ihr versprochen um 09:00 Uhr vor ihrer Kirche zu stehen. Wir erhofften uns, Farmer aus Migdol kennenzulernen, um uns mit Ihnen unterhalten zu können. Aber an besagtem Sonntag wollte uns partout kein Taxi – afrikanisches Taxi versteht sich – nach Migdol fahren. Entweder hielt keines an oder dann war der Preis völlig überrissen – anscheinend sehen wir aus wie Europäer 🙂

Kurz vor 09:00 Uhr kehrten wir wieder zu unserem Gästehaus zurück um der Pastorin von Migdol zu melden, dass wir es nicht zu ihr in den Gottesdienst schaffen würden. Aber was nun? Unsere Pläne wurden ganz schön über den Haufen geworfen. Beim Gästehaus halfen wir erst unserer Vermieterin ihre Hasen, die ausgebüxt waren, wieder einzufangen. „Ach was, ihr könnt nicht nach Migdol in den Gottesdienst? Wollt ihr dann mit mir mitkommen?“ So landeten wir, statt in Migdol im Gottesdienst der Gemeinde „Ligpunt Gemeenskap Schweizer-Reneke“.

Am Ende des Gottesdienstes, von dem wir nur einzelne Wörter verstanden hatten, fragte die Pastorin, ob die Gemeinde uns segnen dürfe. Natürlich sagten wir nicht „Nein“ zu einem „Segen“ und gingen nach Vorne. Wir teilten kurz mit warum wir hier waren und dann wurde für uns gebetet.

Ein junges Ehepaar aus der ersten Reihe war sehr berührt von unserem Erzählen und sie wollten sich sehr gerne mit uns treffen. Zu unserer Überraschung kam dieses Paar aus Migdol und sie luden uns spontan zum Mittagessen ein. So kamen wir am Sonntag doch noch nach Migdol und erst noch auf eine Farm! Unglaublich!

Aber es gab noch mehr zu Staunen. Auf der Fahrt zur Farm erfuhren wir, dass den beiden Bildung ein grosses Anliegen ist und sie sich insbesondere mit dem Thema „Homeschooling“ befassen. Sie beten schon seit längerem für eine Veränderung in ihrer Umgebung. Ihnen liegt die Versöhnung zwischen den Menschen insbesondere der schwarzen und weissen Menschengruppe auf dem Herzen. So vieles das auch uns bewegt…

Das kann nur Gott gewesen sein, der uns so zusammengeführt hat.

Seit dieser ersten gemeinsamen Begegnung, beten wir zu viert ein Mal in der Woche zusammen und suchen Gott und seinen Willen für diesen Ort.

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