Südafrika – wir kommen!

Nach einem langen Flug hatten wir endlich südafrikanischen Boden unter den Füssen. Wir wurden am Flughafen in Johannesburg abgeholt und unsere erste Nacht verbrachten wir auf der YWAM Base in Potchefstroom. Wir waren sehr dankbar für diesen Kontakt, denn wir fühlten uns sehr willkommen und unterstützt von Familie Vorster.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur Busstation um möglichst nahe an Migdol heranzufahren. Reisen in Südafrika ist ein anderes Thema, welches in sich selbst einen Blogeintrag wert wäre. Ich glaube am einfachsten zusammengefasst ist das Thema mit dem Satz: „Die Zeit gehört nicht dir“ 🙂

Das Gefühl als wir aus dem Bus ausstiegen, vergesse ich wohl mein ganzes Leben lang nicht. Der Bus liess uns bei einer Kreuzung einem Stopp-Schild aussteigen und brauste davon. Da standen wir nun in der heissen Mittagssonne und drehten uns um einmal im Kreis um uns zu orientieren. Ich hatte das Gefühl David und ich fallen auf wie bunte Hunde. Ich kam mir sehr verletzlich und verloren vor. Wie klein wir doch waren und wie riesig gross und fremd dieses Land!

Wir schulterten unsere Taschen und machten uns auf den Weg zum Gästehaus, das wir für zwei Nächte gebucht hatten. Unterwegs hielten wir Ausschau nach einem Taxi, das uns später nach Migdol fahren würde. Dies sahen wir als einzige Möglichkeit um an unser Ziel zu gelangen.

Unser Fussweg führte uns an einer Kirche vorbei und David überlegte laut, ob dies wohl die Kirche sei von einem Pastor mit dem er kurz Kontakt gehabt hatte, aber plötzlich keine Antwort mehr erhielt. Von Menschen wurden wir hereingewunken, als wir den Namen des Pastors nannten und wirklich, im Inneren des Gebäudes, stellte sich ein Mann als Pastor Ekkerd vor. Er servierte uns ein einfaches Mittagessen und setzte sich mit uns an einen Tisch. Wir kamen ins Gespräch und bald bot er uns an, uns am Nachmittag mit dem Auto nach Migdol zu fahren. Das war mehr als wir zu hoffen gewagt hatten. Schon am ersten Tag hatten wir die Chance nach Migdol zu fahren und erst noch mit jemandem, der die Gegend hier in- und auswendig kannte.

So richteten wir uns kurz im Gästehaus ein und wurden dann abgeholt. Auf der Fahr nach Migdol erfuhren wir viel über die Gegend, deren Bewohner und über die Gepflogenheiten dieses Landes. Wir fuhren neben Baumwoll- und Sojafeldern vorbei, an hohen Maispflanzen und verschiedenen Arten von Antilopen. Schon von Weitem sahen wir die grossen Silos von Migdol. Darin wird Mais und Getreide gelagert. Nebst diesen Silos gibt es ein paar Häuser in der näheren Umgebung und einen Laden mit landwirtschaftlichen Geräten. – Ich kam mir vor wie in einer Landi in der Schweiz 🙂 – Weiter gibt es noch viele kleine Häuser, die von der Regierung gebaut wurden, um Menschen mit wenig oder keinem Einkommen unterzubringen. Jeden Monat erhalten die Bewohner dieser Siedlung Geld vom Staat, um sich das Nötigste kaufen zu können. Für die Kinder aus den Regierungsgebäuden gibt es vor Ort eine Schule aber für die Erwachsenen gibt es wenig bis gar keine Arbeit. Migdol ist umgeben von riesigen Landflächen, die den umliegenden Farmern gehören.

Das war das Migdol, das wir am ersten Tag kennenlernten.

2 Gedanken zu “Südafrika – wir kommen!

  1. Immer endet es an der spannendsten Stelle. Du, als Mutter und Lehrerin, kennst wohl diesen Satz. 🙂 Danke für’s Mithineinnehmen.
    Ich warte sehnlichst auf die Fortsetzung…
    Bhüet eu Gott d’Jride

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