Abenteuer (er) Leben

Das Leben ist für mich seit mehreren Jahren sehr abenteuerlich. Hätte mir jemand vor 20 Jahren gesagt, dass ich mit 40 anfangen würde ein Buch zu schreiben, zu bloggen, mit YWAM (JMEM – Jugend mit einer Mission) zu arbeiten, unsere vier Kinder zu „homeschoolen“, viel unterwegs zu sein und kein geregeltes Einkommen zu haben, hätte ich wohl gelacht, den Kopf geschüttelt und gesagt: „So etwas würde ich nie machen!“ Damals stellte ich mir mein Leben beschaulich und geordnet vor, ab und zu mal eine Reise wäre sicher toll aber so viel Unvorhergesehenes… Nein, nein dafür bin ich viel zu ängstlich und mache mir zu viel Sorgen.

Ich schreibe bewusst, ich bin ängstlich. Das bin ich immer noch, aber etwas hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Wer oder was hat diesen Wandel gebracht? Ich glaube die grösste Veränderung hat Gott in mein Leben gebracht, in dem er mir immer und immer und immer und immer und….immer wieder gezeigt hat, dass er treu ist indem er uns versorgt. In Matthäus 6, 25-34 erzählt Jesus wie die Blume auf dem Feld gekleidet sind und die Spatzen versorgt werden, obwohl diese nicht säen und ernten und Gott versorgt sie doch. Jeder Tag sorgt für sich selbst, eine Lektion, die schon das Volk Israel in der 40 jährigen Wüstenwanderung mit dem täglichen Manna erleben durfte.

Es war ein steiniger Weg. Wir aus der sicheren Schweiz können uns oft nicht vorstellen, wie es ist von Tag zu Tag zu leben. Ich mag mich an eine Situation erinnern als unsere Älteste noch klein war: Sie sass im Kinderwagen und ich spazierte mit ihr nach Hause. Auf dem ganzen Heimweg hatte ich ein Gespräch mit Gott (Nein, es waren wohl eher Vorwürfe, die ich ihm machte): „Ist das dein Ernst Gott? Wie soll ich mit 30 Franken für eine ganze Woche Lebensmittel einkaufen? Sieht so deine Versorgung aus? Wie soll das gehen?“ So ging das den ganzen Heimweg. Ein paar Wochen später… gleiches Szenario. Ich schiebe unsere Tochter mitsamt den Einkäufen im Kinderwagen nach Hause. Wieder hatte ich nur 30 CHF zur Verfügung gehabt, doch mein Herz sang ein anderes Lied als noch vor ein paar Wochen: „Danke Gott für die 30.- Franken. Ich konnte so viel damit kaufen… und das die Windeln die wir so dringend brauchten grad aktion waren, war ja super-duper. Für die nächsten paar Tage haben wir zu essen. Danke für deine Versorgung.“

Was hatte sich verändert? Auf jeden Fall nicht die Umstände! Aber mein Herz und meine Gedanken fingen an sich zu verändern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass noch nie jemand von uns hungrig vom Tisch aufstehen musste (jedenfalls nicht freiwillig) ;-). So wie Paulus im Brief an die Philipper (Kapitel 4) sagt: „… konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen….“ und so führt uns Gott durch ein ziemlich verrücktes Leben. Ein Leben voller Abenteuer, die mir manchmal etwas zu gewagt erscheinen und doch spüre ich oft einen Schubser, den nächsten Schritt zu wagen und wenn ich dann zurückschaue kann ich nur staunen über all das, was wir erlebt haben. Wo wir Menschen segnen durften und wo wir gesegnet wurden, wo wir an Grenzen kamen und wo wir neue Erkenntnisse gesammelt haben, wo wir gelernt haben und gewachsen sind und wo wir Wunder erleben durften. Das Leben fühlt sich farbig und lebendig an.

So wünsche ich uns allen diese Schubser, die uns ins nächste Abenteuer tragen!

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