Ich lese in Hebräer 3:
„…Auch ihr gehört ja zu denen, die geheiligt und zur Teilnahme an der himmlischen Welt berufen seid.“
Sofort öffnet sich ein ganzer Kasten an Interpretation der Bibel, die ich so schwierig finde.
„Aber es steht ja da; was wehrst Du Dich dagegen: die himmlische Welt ist das Ziel. Darauf leben wir hin. Das Leben hier auf Erden musst Du einfach möglichst schad- bzw. schuldlos überstehen, damit Du dann eintreten darfst in das ewige Leben in der himmlischen Welt.“
Dann sehe ich eine kleine Fussnote in meiner NGÜ am Ende des Satzes: „oder: ‚und dem Ruf vom Himmel gefolgt sind.‘ Weiter: ‚die ihr heilig seid und an der himmlischen Berufung teilhabt.'“
Ja, was ist jetzt mit der himmlischen Welt? Sind wir nun berufen in den Himmel zu gelangen oder kommt unsere Berufung aus dem Himmel, der inneren, unsichtbaren Welt. Ich neige zu zweitem, denn vergebens suche ich im Originaltext nach dem Wort „Welt“. Es steht dort nicht. Trotzdem ist es die erste Wahl der Interpretationsmöglichkeiten, die die NGÜ wählt.
„Ja, darum geht es ja schliesslich im Christentum; um einen Platz im Himmel, oder etwa nicht?“
„Ja, vielleicht auch“, wage ich zu entgegnen. „Aber in erster Linie verbindet uns Jesus, der Sohn Gottes und König der Welt mit unserer himmlischen und ursprünglichen Berufung als Menschen. Er verbindet uns wieder mit Gott, damit wir wieder so leben können, wie er es vor unserer Schöpfung bereits durchdacht hatte.
In Genesis 2 erzählt uns die Bibel, dass noch kein „Adam“ da war um die „Adamah“ zu bearbeiten. Es war noch kein Mensch da um den Erdboden zu bearbeiten, deshalb war noch nichts gewachsen. Gott erschuf danach den Adam, damit er die Adamah bearbeitet. Danach ruht er. Seine Arbeit ist getan, wir sind dran. Wir helfen Dinge wachsen zu lassen. Oder wie es Shamu von der Adamah-Farm in den Staaten viel präziser formuliert: „Wir bringen die Dinge nicht zum Wachsen. Wir schaffen nur die Bedingungen dazu.“ Dabei denke ich an Landwirtschaft, aber auch an innere Dinge, wie Friede, Liebe, Treue,…; Dinge, die ein wachstumsreiches Umfeld schaffen.