Vor zwei Wochen war die Schriftlesung im Gottesdienst über Lukas 10. Es war der Tag vor Aufbruch nach England und Norwegen. Die Bibelstelle erzählt über die Aussendung der 70 Jünger in Zweier-Teams.
Die Stelle sprach wortwörtlich zu mir. Einmal mehr gingen wir los ohne volle Vorratstaschen und im vollen Vertrauen in Gottes Versorgung. Durch meine schweizerisch, christliche Prägung sah ich diesen Vers in Lukas 10 oft als eine klare Aufforderung zu arbeiten, um so für meine Familie Brot zu erhalten:
„In dem Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie haben; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ Ich empfand die Interpretation dieser Stelle oft so: „Wer arbeitet ist seines Lohnes Wert, aber wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.“
Und da in unserer Kultur Arbeit oft gleichgesetzt wird mit einen Job haben, Geld verdienen, hatte ich bisher nie den Frieden unsere gemeinnützigen Tätigkeiten als Arbeit im geläufigen Sinne zu deklarieren und entsprechen dafür Partnerschaftsbeiträge zu erhalten.
Wir hatten die letzten Jahre viel Zeit und Geld investiert in gemeinnützige Projekte. Und wir sind enorm dankbar für einige, grosszügige Freunde, die uns bereits als mentale und finanzielle Partner zur Seite standen. Aber in meinem Kopf konnte ich diese unterstützenden Beiträge noch nicht vollständig akzeptieren, einordnen und umarmen.
Doch an diesem Sonntag sah ich auf einmal, was ich glaube, was Jesus hier eigentlich kommuniziert. Er sagt: Wenn ihr von mir gesandt werdet, dann müsst ihr euch nicht vorgängig alles, was ihr an Verpflegung, Kleidung usw. braucht erarbeiten und im Voraus sammeln, um euch selber tragen zu können während dieser Zeit. Denn wenn ihr für mich unterwegs seid, um meine Ankunft zu verkünden, dann arbeitet ihr. Ich bin eurer Arbeitgeber und sollt dafür entlöhnt werden.
Diese Einsicht war so ermutigend und erfrischend. Hier noch die ganze Stelle aus Lukas 10: https://ngue.info/bibel/NGUE/LUK.10/Lukas-10