Meine erste Festanstellung

Als Sue und ich vor zwölf Jahren uns langsam auf die Suche nach einer Anstellung machen mussten, erzählte ich Sue, wie meine Traumstelle aussehen würde:

Ich wünschte mir damals zusammen mit unserem Didaktiklehrer, den ich sehr schätzte,  eine Schulklasse übernehmen zu können. Denn es schien mir der optimale Einstieg  zusammen mit einer erfahrenen Lehrperson, den Einstieg in den Lehreralltag zu finden, gerade in der doch eher herausfordernden Oberstufe.

In dieser Zeit war ich sehr engagiert. Ich hatte einige Zeit vorher die Hauptleitung  einer Jungschar übernommen, setzte ich mich stark für eine Zusammenarbeit aller Jungscharen der Freikirchen in Langenthal ein und half auch mit die Gottesdienste der evangelischen methodistischen Kirche in Langenthal zu gestalten. Zudem ging unsere Lehrerausbildung in die entscheidende Schlussphase.

In diesen Tagen wurde mir die Bitte um ein demütiges Herz sehr wichtig. Und Gott erhörte die Bitte auch. Zumindest leitete er einen einschneidenden Schritt im Prozess zu einem demütigeren Herz ein:

Im Abschlusspraktikum bekam ich die Klasse fast nicht unter Kontrolle. Die Lehrprobe ging um ein Haar schief. Ein Glossanlass mit der Gesamtjungschar Langenthal lastete fast ausschliesslich auf meinen Schultern. Mein „von zu Hause ausziehen“ fiel auch noch grad in diese Zeit und wurde auch noch zur emotionalen Instabilität. Als dann noch drei Vorstellungsgespräche in diesen Tagen negativ verliefen sass ich am Abend oft nur noch weinend in einer Ecke.

Am Tiefpunkt angelangt sagte ich zu Gott, dass ich keinen Streich mehr machen werde eine Stelle zu finden und er schauen müsse. Das tat er dann auch! Etwa zehn Tage später rief mich dieser besagte Didaktiklehrer an und fragte mich, ob ich mit ihm zusammen eine Klasse übernehmen möchte. Der Zuckerguss auf der Torte war dann noch, dass Sue an derselben Schule eine eigentlich praktisch schon vergebene Stelle erhielt und wir das erste Jahr am selben Ort arbeiten konnten.

Von diesem himmlischen Moment an wusste ich, dass sich ein mich liebender Gott um meine Arbeitssituationen kümmert. Auch während den letzten Jahren als selbständiger Möbelmacher ermutigte mich dieses Erlebnis immer wieder auch Flauten zu geniessen.

So war ich dann auch nicht tief verunsichert als im Februar `07 kein Job als Schauspieler mehr anstand, nachdem ich in zwei Musicals mitgemacht und ein eigenes Stück auf die Bühne gebracht hatte. Sondern ich fühlte klar, dass mein himmlischer Vater ein wenig Zeit mit mir verbringen möchte und er sich dann schon wieder um einen Job kümmern wird. Nur dachte ich, das würde höchstens ein paar Tage werden.

Doch diese Auszeit wurde länger und einschneidender.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert