„The nature of forgetting“ von Jael

the nature of forgetting

… so hiess das Stück, das wir uns gestern Abend im Cornerstone Theatre in Didcot angeschaut haben. „Wir“ sind eine Gruppe aus Parkour-Athleten, Schauspieler, Kids, Eltern, andere Leute und Ich. Insgesamt 16 Leute.

Das Stück war unglaublich faszinierend. Von nur 4 Schauspielern gespielt und von zwei Musikern begleitet, handelte es von einem Mann mit Alzheimer, der an seinem Geburtstag versuchte seine Erinnerungen zu behalten und trotzdem im Hier und Jetzt zu leben. Er versucht die Realität zu erkennen und trotzdem die Vergangenheit nicht zu verdrängen, seine Tochter nicht mit seiner Frau zu verwechseln, sich zu erinnern, sich selbst zu finden. Er verliert sich in seinen Erinnerungen. 

Erneut erlebt er seine Schulzeit, seine Hochzeit, seine Fahrradfahrt zur Schule, die Geburt seiner Tochter. Aber plötzlich stoppt das Bühnenbild, er weiss nicht mehr, wie es weiter ging und seine Mutter, sein bester Freund und seine Geliebte fangen an ihm zu entschlüpfen, er versucht diese zurückzuhalten doch es will ihm nicht gelingen. Die aufgeregte, ja fast verzweifelte Musik stoppt. Er sitzt wieder als alter Mann auf seinem Stuhl. 

Eine Szene, die einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt ist, als er und seine Frau in einem Auto, das bloss aus zwei Stühlen und einem Schulpult besteht, sitzen. Kaltes, weisses Licht beleuchtet die beiden. Sie reden nicht. Tom sieht sie an und sie dreht den Kopf weg, er schaut weg, ihr Kopf schwenkt zurück. Dasselbe nochmal. Das Radio rauscht. Plötzlich hallt sein durchdringernder Schrei durch die Stille: „Carefull!“ Licht blitzt auf. Sie lässt sich von der Bühne fallen und er macht eine Bewegung nach vorne, das Pult in der Hand, alles erstarrt. Er macht seine Bewegung rückgängig, doch seine Frau kommt nicht zurück. Wieder aufstehen, zurück auf den Stuhl setzen, aber sie ist nicht mehr da. Er kann sich nicht erinnern, was nachher passiert ist! Wieder versucht er es, vergeblich. Die Musik begleitet seine verzweifelten Versuche sich zu erinnern und seine Frau zurück zu bekommen. Doch er schafft es nicht. 

Persönlich hat mir dieses Theater sehr gefallen, es war sehr eindrücklich. Man war richtig gefesselt von dem Geschehen, das schnell aber gut verständlich auf der Bühne passierte. Sie hatten nicht viele Hilfsmittel, setzten diese aber umso kreativer und intensiver ein. Die Musik die alles begleitete war grösstenteils live gespielt von zwei lokalen Musikern.

Theatre Re hat diese Stück wunderbar dargestellt.

 

 

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