Ja, was sollten wir nun tun mit diesem Migdol in Südafrika? Einfach mal so hinfahren? Ist ja nicht gleich um die Ecke…
… und doch liessen uns diese Worte, die wir mitten in der Nacht erhalten hatten, nicht los. Mit der Zeit setzten sich immer mehr Puzzleteile zusammen. Über JMEM (Jugend mit einer Mission) bekamen wir Kontakt zu Menschen die „in der Nähe“ von Migdol leben. Diese wiederum gaben uns weitere Kontakte an und David stand schon bald in Mailkontakt mit mehreren Personen.
Schon vor längerer Zeit lernten wir jemanden kennen, der uns von „Farming Gods Way“ erzählte und was für grossartige Erfolge mit dieser Art Landwirtschaft zu betreiben, erzielt wurde. Könnte dies etwas sein, das nach Migdol passen würde?
Immer stärker wurde uns bewusst, dass wir uns nur vor Ort ein Bild machen konnten. So planten wir innerhalb von wenigen Tagen einen Aufenthalt in der Nähe von Migdol. Wir hatten nur ein kurzes Zeitfenster für unserer Reise, doch wir sagten uns: „Lieber kurz als gar nicht.“
So brachten wir unsere Kinder unter und machten uns mit grossen Erwartungen, aber auch mit zitternden Knien, auf den Weg nach Afrika.
Dieser Gedanke, dass es in Südafrika gefährlich ist, hatte sich in meinem Kopf irgendwie festgesetzt und in meinem Kopf herrschte ein Kampf der Gedanken. Welcher Stimme schenkte ich Gehör? Derjenigen, die mir Angst machen wollte, oder der anderen Stimme, die mir zuflüsterte: „Vertraue mir. Entspann dich. Ich stärke dir den Rücken.“
Der schwierigste Punkt unserer Reise war für mich unsere Kinder zurückzulassen. Der Abflug von Zürich fühlte sich für mich an als würde ich mich nochmals von ihnen verabschieden. Mitnehmen wollte ich sie aber auch nicht, da ich immer noch das Gefühl hatte, wir fliegen in ein gefährliches Land.
Ganz viele Fragen gingen mir durch den Kopf: Würde es meine Kindern gut gehen? Was wäre, wenn sie sich verletzen würden und ich wäre nicht da? Was wäre, wenn uns etwas zustossen würde? Was wäre, wenn jemand von uns krank werden würde? Was wäre, wenn wir nicht rechtzeitig zurückreisen könnten? Was wäre, wenn…? All diese Sorgen stürzten auch mich ein. Da kam mir ein Zitat einer Romanfigur aus einem Buch, welches ich kürzlich gelesen hatte, in den Sinn.: „Dass wir die Kontrolle haben ist eine Illusion. Wenn alles im gewohnten Gang geht, wiegen wir uns in Sicherheit und denken wir hätten die Dinge unter Kontrolle. Doch das ist eine Täuschung.“
Ich würde mein Leben und das Leben unserer Kinder nicht mehr oder weniger unter Kontrolle haben, selbst wenn ich in der Schweiz bleiben würde und so liess ich bewusst los und flüsterte: „Ich vertraue Dir.“