Jerusalem und die 50-Jahr-Schritte

Als das jüdische Volk 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg wieder Zugang zum Tempelberg erlangte und ganz Jerusalem vereinte, weigerten sich die Nationen Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. 

Roosevelt, starb gerade zu Beginn seiner vierten Amtszeit im Jahr 1945. Sein Nachfolger wurde der Vizepräsident Harry Truman. Er war ein Mann mit tiefem Mitgefühl für das jüdische Volk. Ende November 1947 stimmte die USA an der UN-Vollversammlung der Resolution zu, die Israel wieder zu einer Nation werden lassen sollte. Das Vereinigte Königreich enthielt sich seiner Stimme, obwohl sie 1917 so entscheidend mitgeholfen hatten das Land für das jüdische Volk zurückzuerobern. 

In 1. Mose 12 steht, wer Abraham (und mit ihm seinen Nachfahren) Gutes wünsche, werde auch von Gott Gutes erfahren. Nach 1947 nahm der Einfluss des Vereinigten Königreiches weltweit ab und die USA lösten sie als Weltmacht ab. 

Mitte der 90er Jahren forderte der US-Senat, dass Jerusalem als Hauptstadt Israels durch die USA anerkannt werden solle. Der damals, amtierende Präsident verzögerte jedoch die Umsetzung um ein halbes Jahr durch eine Ausnahmeregelung. Die Anerkennung wurde so halbjährlich hinausgeschoben bis Donald Trump im Dezember 2017 folgende Erklärung abgab: “Heute erkennen wir das Offensichtliche an: dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist.” (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s.344) 70 Jahre davor hatten die USA unter der Präsidentschaft von Truman den Staat Israel anerkannt und nun unter Trump folgte auch die Anerkennung Jerusalems als ihre Hauptstadt.

1817 wurde Carl August Ferdinand Schwartz geboren. Er berief 1867 ein erstes Treffen von messianischen Juden ein, an dem über ein eigenes Land für das jüdische Volk gesprochen wurde. Kurz danach fuhr Mark Twain los um (unbewusst) die Prophezeiung vom “Ausländer aus einem fernen Land” zu erfüllen, der den schlechten Zustand Palästinas beschreiben würde. Im selben Jahr vermass Warren Jerusalem und die Osmanen begannen Land an Ausländer und somit auch an jüdische Käufer abzutreten. 1917 wurde Jerusalem durch die Briten erobert und den Zionisten versprochen. 1967 ging Jerusalem dann gänzlich an Israel im Sechs-Tage-Krieg. Und 2017 wurde dies dann auch von der amtierenden Weltmacht USA anerkannt. 

Was bedeuten diese 50-Jahres-Schritte?

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der fünfte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Teil 3: Herzl`s Weitsicht

Teil 4: Die Klagemauer und die Löwen

Die Klagemauer und die Löwen

Am 14. Mai 1948 erklärte sich Israel unabhängig vom Völkerbundsmandat. Damit war der Staat Israel gegründet. Gleich am nächsten Tag griffen 6 arabische Staaten Israel an um den neuen Staat gleich wieder zu zerstören. Die jüdischen Streitkräfte konnten aber der Angriff grössten Teils abwehren und sogar grosse Gebiete des Landes erobern. Das jüdische Viertel der Altstadt jedoch ging an Jordanien verloren. Dadurch blieb den Juden der Zugang zu ihrem heiligsten Ort, der Klagemauer, verwehrt. 

Neunzehn Jahre später, im Juni 1967, erzwang Ägypten den Abzug der UN-Truppen aus Ägypten und besetzte die Grenze zu Israel. Auch Syrien und Jordanien fuhren ihre Panzer an der Grenze zu Israel auf. Mit einem Präventivschlag zerstörte die israelische Luftwaffe in einem überraschenden Blitzangriff die Luftwaffe der umliegenden arabischen Nationen. (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s. 266)

Die Harel-Brigade eroberte die Bergkette im Umfeld von Jerusalem. Damit ebnete sie den Weg zur Wiederherstellung von Jerusalem. Ihr Kommandant war Oberst Ben Ari. Ari bedeutet in Hebräisch “Löwe” und Harel bedeutet “Berg Gottes”. Jesaja prophezeite rund 2700 Jahre vorher, wie Gott für Jerusalem kämpfen würde: “So hat der HERR zu mir gesprochen: Gleich wie ein Löwe und ein junger Löwe brüllt über seinem Raub, wenn man wider ihn aufruft die Menge der Hirten – er erschrickt vor ihrem Geschrei nicht und es ist ihm auch nicht angst vor ihrer Menge –, so wird der HERR Zebaoth herniederfahren, um zu kämpfen auf dem Berg Zion („Zion“ ist ein anderer Name für Jerusalem) und auf seinem Hügel.” (Jesaja 31,4 Luther 2017)

Der Offizier „Löwe“, Ari, leitete mit der “Berg Gottes”-Brigade, Harel-Brigade, die Befreiung Jerusalems, ein. Die beiden ersten Männer, die das Löwentor durchschritten und Jerusalem einnahmen waren der Nachrichtenoffizier Arik Achmon und Mordechai Gur. Arik bedeutet ebenfalls “Löwe” und Gur bedeutet “Junglöwe”. Gur`s Funkspruch wurde zur charakterisierenden und zusammenfassenden Aussage des Sechs-Tage-Krieges: “Der Tempelberg ist in unseren Händen.” Das Brüllen des Junglöwen wurde weltberühmt. Gott hatte sich Gehör verschafft und sich seiner Stadt zugewandt. Juden konnten erstmals seit 1900 Jahren wieder an der Klagemauer beten.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der vierte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Teil 3: Herzl`s Weitsicht

Herzl`s Weitsicht

Eine biblische Prophetie aus Jeremia 16 gab schon viel zu reden: 

“Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! – sondern: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen. Und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.”

Anatoli Uschomirski, ein messianischer Jude aus Deutschland, kritisiert die Aussage, die oft von Christen gemacht wird, wenn sie versuchen Juden in ihrem Umfeld zur Rückkehr nach Israel zu motivieren: „Wir sind die Fischer, die mit lieben Mitteln versuchen zu motivieren. Hört uns doch zu, bevor die bösen Menschen, die Jäger, kommen und euch zwingen zu gehen.“

Er interpretiert die Stelle folgendermaßen: “Fischer und Jäger sind nichts anderes als eine Metapher für Babylon und später Rom, die als menschliche Werkzeuge dienten, mit denen Gott sein Volk züchtigte. (“Hilfe Jesus, ich bin Jude”, Anatoli Uschomirski, s. 151) 

Jonathan Cahn, ebenfalls messianischer Jude, interpretiert wiederum die Stelle auf diese Weise: “Die Zionisten waren Fischer, denn sie forderten das jüdische Volk auf, in das Land zurückzukehren, bevor die Katastrophe sie einholen und überrollen würde. … Die Nazis waren solche Jäger. Sie haben die Juden gejagt. … Genau diese Verfolgung führte jedoch dazu, dass Tausende und Abertausende von Juden während der größten Rückkehrwellen bis zu diesem Moment in ihre Heimat auswanderten.” (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s. 174)

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das jüdische Volk zurückgeführt. Theodor Herzl gründete am ersten Zionistenkongress in Basel, der am 31. August 1897 zu Ende ging, den Zionismus, der das Ziel hatte einen eigenen Nationalstaat zu gründen. Er schrieb in seinem Tagebuch ein paar Tage später: “In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. In fünf Jahren vielleicht und sicher in 50 Jahren wird es jeder einsehen.”

Zum Einen zeigt sein Tagebucheintrag, wie wenig wahrscheinlich eine Gründung eines eigenen jüdischen Staates zu seiner Zeit den Zeitgenossen schien und zum Anderen sehen wir wie stark er (unbewusst) von Gott in dieser Sache geleitet wurde. Denn tatsächlich übergaben nach dem zweiten Weltkrieg die Briten die Angelegenheit „Palästina“ an die neu gegründeten Vereinten Nationen und am 31. August 1947 wurde der Teilungsplan, der Israel ins Leben rufen würde, vollständig abgeschlossen. Am 3. September wurde er von der Vollversammlung angenommen. Also auf den Tag genau 50 Jahre nach der Gründung des Zionismus konnte alle Welt sehen, dass der Judenstaat gegründet wurde. Herzl`s Notiz im Tagebuch war auf den 3. September 1897 datiert.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der dritte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

50 Jahre nach Mark Twains Besuch in Jerusalem, im Jahr 1917, schrieb der Aussenminister Arthur Balfour einen Brief im Namen der Regierung Großbritanniens an die Zionisten, die den Wunsch vertraten einen eigenen, jüdischen Staat zu gründen. Darin schrieb er folgendes:

“Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern…” 

Damit kam die offizielle Erklärung zur Rückgabe des Landes, das Gott in 1. Mose 12 Abraham und seinen Nachkommen versprochen hatte. 
Die Briten eroberten am 9. Dezember 1917 Jerusalem nachdem sie dem jüdischen Volk das Land versprochen hatten. Dadurch wurde wahr, was im Buch Haggai steht: “Richtet doch euer Herz ⟨auf die Zeit⟩ von diesem Tag an und darüber hinaus! Vom 24. Tag des neunten ⟨Monats⟩ an, … Von diesem Tag an will ich segnen.” Dies war bereits einmal war während der Zeit des Königs Darius und wurde in diesem neuzeitlichen Jahr nochmals wahr, denn der 9. Dezember 1917 war der 24. Kislew im religiös, jüdischen Kalender, also der 24. des neunten Monats.

Am Vorabend des Tages der Eroberung, also zu Beginn des Tages aus jüdischer Sicht, war Shabbat und Chanukka-Fest. In den Synagogen weltweit wurde diese Bibelstelle aus Sacharja 2 gelesen: 

“Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs Neue erwählen.”

An diesem Tag erwählte Gott Jerusalem aufs Neue durch die Hand der Briten, die das Land Palästina den jüdischen Zionisten versprachen. 

Auch aus Jesaja 31 wurde gelesen: 

“Wie schwebende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und retten, schonen und befreien.” Tatsächlich spielte die Luftwaffe in diesem Krieg eine ganz entscheidende Rolle. Die Flugflotte wurde verstärkt und brachte die Lufthoheit. Sie war ein siegbringender Faktor im Kampf um Jerusalem und die wertvollen Gebäude der Stadt wurden durch sie vor Bombenanschlägen geschützt, bzw. beschirmt.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der zweite Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain