Gottes Körper

Wir Menschen sind nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Diese Tatsache verleiht uns eine angeborene Menschenwürde. Diese wird benötigt als konzeptionelle Grundlage für die Menschenrechte, die jedem einzelnen Menschen angeborene Würde und Gleichheit zusichern.

Die zugrundeliegende Idee kommt aus der Bibel: „Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,…“ (Genesis 1,26) Wir sind als ein Bildnis von Gott geschaffen, nach seiner Gestalt entworfen. Wir haben diesen göttlichen Aspekt, der uns Würde verleiht.

Die biblische Weltanschauung verbindet als einzige innere und äussere Realität, Geist und Körper. Sie reduziert unser Dasein nicht auf eine der beiden Seiten und verleiht uns so diese angeborene Würde.

Als Menschen sind wir Körper, Seele und Geist. Geist ist unser Bewusstsein, das unsere Emotionen und Gedanken, wie von aussen betrachten kann. Die Seele sind unsere Gefühle und Erinnerungen, die wir hier in unserem Erleben sammeln. Und der Körper ist das Werkzeug, wie unser Geist der Seele Ausdruck verleihen kann.

Gott ist Geist, steht in Johannes 4, 24. Und man könnte vielleicht sagen, dass Gott in Jesus Gefühle und Erinnerungen erlebt hat. Aber was ist Gottes Körper. Könnten wir das Universum als Ganzes als Gottes Körper sehen?

Wir sind zwar unser Körper, aber irgendwie ist es genauso richtig zu sagen, wir sind in unserem Körper. Könnte das nicht auch für Gott zählen. Er ist Materie, aber er ist genauso einfach in der Materie. Materie gibt seinem Geist eine Ausdrucksmöglichkeit.

Zoe, das unerschaffene, ewige Leben in uns, wird auch weitergehen, wenn wir sterben. So ist auch Gott ausserhalb der Schöpfung und unerschaffen.

Dies sind keine abschliessenden Schlussfolgerungen, sondern ein Teilen von meinen Gedanken. Gerne darfst Du Deine Gedanken dazu in einem Kommentar auch einfliessen lassen.

Lukas 10

Vor zwei Wochen war die Schriftlesung im Gottesdienst über Lukas 10. Es war der Tag vor Aufbruch nach England und Norwegen. Die Bibelstelle erzählt über die Aussendung der 70 Jünger in Zweier-Teams.

Die Stelle sprach wortwörtlich zu mir. Einmal mehr gingen wir los ohne volle Vorratstaschen und im vollen Vertrauen in Gottes Versorgung. Durch meine schweizerisch, christliche Prägung sah ich diesen Vers in Lukas 10 oft als eine klare Aufforderung zu arbeiten, um so für meine Familie Brot zu erhalten:

„In dem Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie haben; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ Ich empfand die Interpretation dieser Stelle oft so: „Wer arbeitet ist seines Lohnes Wert, aber wer nicht arbeitet soll auch nicht essen.“

Und da in unserer Kultur Arbeit oft gleichgesetzt wird mit einen Job haben, Geld verdienen, hatte ich bisher nie den Frieden unsere gemeinnützigen Tätigkeiten als Arbeit im geläufigen Sinne zu deklarieren und entsprechen dafür Partnerschaftsbeiträge zu erhalten.

Wir hatten die letzten Jahre viel Zeit und Geld investiert in gemeinnützige Projekte. Und wir sind enorm dankbar für einige, grosszügige Freunde, die uns bereits als mentale und finanzielle Partner zur Seite standen. Aber in meinem Kopf konnte ich diese unterstützenden Beiträge noch nicht vollständig akzeptieren, einordnen und umarmen.

Doch an diesem Sonntag sah ich auf einmal, was ich glaube, was Jesus hier eigentlich kommuniziert. Er sagt: Wenn ihr von mir gesandt werdet, dann müsst ihr euch nicht vorgängig alles, was ihr an Verpflegung, Kleidung usw. braucht erarbeiten und im Voraus sammeln, um euch selber tragen zu können während dieser Zeit. Denn wenn ihr für mich unterwegs seid, um meine Ankunft zu verkünden, dann arbeitet ihr. Ich bin eurer Arbeitgeber und sollt dafür entlöhnt werden.

Diese Einsicht war so ermutigend und erfrischend. Hier noch die ganze Stelle aus Lukas 10: https://ngue.info/bibel/NGUE/LUK.10/Lukas-10

… und wieder zurück

Seit gestern Nachmittag sind wir wieder in der Schweiz. In unserer Wohnung herrscht wieder das Chaos und wieder müssen wir uns mit einer neuen Situation zurechtfinden. Wobei letzteres in diesen Tagen wohl auf alle zutrifft.

Gegen Ende der letzten Woche erfuhren wir, dass die Bibel- und Weltanschauungsschule in Norwegen für uns nicht wie gewohnt stattfinden kann, da die Grenze zu Norwegen geschlossen wurde. Da YWAM bekannt ist, Dinge anders zu machen oder Neues auszuprobieren, erfuhren wir bald darauf, dass die YWAM Base in Kristiansand die Schule online durchführt und wir zu einem späteren Zeitpunkt, sobald die Einreise für uns wieder möglich ist, physisch am Unterricht teilnehmen können.

Wir standen nun vor der Frage: „Nehmen wir am online-Kurs teil? Bleiben wir in England? Wenn ja wohin? Oder wieder zurück in die Schweiz? Wie wird sich die ganze Situation noch entwickeln?“ (Ich weiss, das ist mehr als eine Frage 😉)

Nachdem unsere Arbeit in Newbury bei „on edge“ abgeschlossen war, fuhren wir zu Freunden, die auf einer YWAM Base in der Nähe von London wohnen. Ihr offenes Haus und ihre Grosszügigkeit berührte uns sehr. Wir beteten und sprachen viel miteinander, wogen ab und wollten ganz klar Gottes Stimme hören, währendem unsere Jungs mit den anderen Kindern der Base den ganzen Tag spielten. Wir sahen die drei nur beim Essen.  😊
Am Montag, nachdem wir um ein Zeichen gebeten hatten, das nicht eintrat, buchten wir einen Flug zurück in die Schweiz. Nun sind wir also wieder da. An unserer Vision ist in den letzten Tagen wieder stark gerüttelt worden und doch sind wir im Gesamten ruhig und freuen uns auf das Onlinestudium, dass heute beginnt.

 

Eine Woche voller Arbeit

In dieser Woche geht es vor allem darum Verbesserungen an der Bühnenstruktur der outdoorshow „on edge“ zu machen, aus den Erfahrungen der letzten zwei Jahre zu lernen und Lösungen für Probleme, die in dieser Zeit auftauchten zu suchen. Ein Boden wurde getestet, der auch bei nassem Wetter gefahrlos bespielt werden konnte, was hilfreich ist in England. Wir haben (also vor allem David 😊) mit etwas Hilfe vom Rest der Familie, die Bühnenstruktur wieder auf Vordermann gebracht. Es galt vor allem die Parkour Panels zu reinigen und so einzusetzen, dass sie gefahrlos wieder trainiert und bespielt werden konnten.

Gestern waren wir beim Casting dabei. Für die Kinder war das etwas Neues und sie waren zu meinem Erstaunen stundenlang voll dabei und am Ende des Tages, als es darum ging aus den 12 Bewerbern zwei auszuwählen, gaben auch sie ihre Beobachtungen wieder.  Was das ganze Auswahlverfahren nicht unbedingt einfacher machte. 😊

Ein Abschied

Letzte Woche wurden die Koffer hervorgeholt und entstaubt, gefüllt und gewogen und seit gestern leben wir wieder aus dem Koffer. Wie jedes Mal vor einer Abreise streiten sich verschiedene Gefühle in mir. Zum Einen ist da die Abenteuerlust, die sich freut unbekannte Orte und neue Menschen kennenzulernen und Situationen mit Kreativität und Humor zu meistern, die einem unweigerlich begegnen wenn man unterwegs ist. Zum Anderen ist da aber auch die Ungewissheit, die sich nach Vertrautem sehnt und sich tausend Sorgen macht was alles schiefgehen könnte. Eine Mischung von Emotionen, die einen intensiven Cocktail abgeben.

Was diese Abreise speziell schmerzhaft machte, war, dass wir nicht als GANZE Familie losziehen konnten. Unsere älteste Tochter bleibt in der Schweiz bei ihrer Grossmutter, da sie das Gymnasium besucht. Der Sonntagabend war nicht einfach. Mein Mutterherz wurde arg mitgenommen beim Abschied. Ich vermisse sie, meine wunderschöne Tochter mit dem Herzen einer wilden Kriegerin… und für mich heisst das Loslassen und Vertrauen, einen Schritt vor den anderen zu setzen, mit einem Gebet auf den Lippen und im Herzen das Vertrauen, dass da EINER ist, der sieht und weiss.