Südafrika – Migdol

Nach zwei Tagen „on the road“ hatten wir endlich Migdol gesehen!

Am Abend, zurück im Gästehaus, waren wir so müde, von all den Einrücken der letzten Tage und Stunden, dass wir zu müde waren um zu Denken und doch schlummerte die Frage unterschwellig in uns: „Und jetzt? Warum sind wir hier? Was hat dieser abgelegen Ort mit uns zu tun? Was will Gott uns hier zeigen?“

Nach einem Ruhetag, wo wir die Umgebung nur zu Fuss erkundeten, waren wir bereit für den Sonntag. Wir wollten unbedingt den Gottesdienst in Migdol besuchen, denn am Freitag hatten wir die Pastorin vor Ort kennengelernt und ihr versprochen um 09:00 Uhr vor ihrer Kirche zu stehen. Wir erhofften uns, Farmer aus Migdol kennenzulernen, um uns mit Ihnen unterhalten zu können. Aber an besagtem Sonntag wollte uns partout kein Taxi – afrikanisches Taxi versteht sich – nach Migdol fahren. Entweder hielt keines an oder dann war der Preis völlig überrissen – anscheinend sehen wir aus wie Europäer 🙂

Kurz vor 09:00 Uhr kehrten wir wieder zu unserem Gästehaus zurück um der Pastorin von Migdol zu melden, dass wir es nicht zu ihr in den Gottesdienst schaffen würden. Aber was nun? Unsere Pläne wurden ganz schön über den Haufen geworfen. Beim Gästehaus halfen wir erst unserer Vermieterin ihre Hasen, die ausgebüxt waren, wieder einzufangen. „Ach was, ihr könnt nicht nach Migdol in den Gottesdienst? Wollt ihr dann mit mir mitkommen?“ So landeten wir, statt in Migdol im Gottesdienst der Gemeinde „Ligpunt Gemeenskap Schweizer-Reneke“.

Am Ende des Gottesdienstes, von dem wir nur einzelne Wörter verstanden hatten, fragte die Pastorin, ob die Gemeinde uns segnen dürfe. Natürlich sagten wir nicht „Nein“ zu einem „Segen“ und gingen nach Vorne. Wir teilten kurz mit warum wir hier waren und dann wurde für uns gebetet.

Ein junges Ehepaar aus der ersten Reihe war sehr berührt von unserem Erzählen und sie wollten sich sehr gerne mit uns treffen. Zu unserer Überraschung kam dieses Paar aus Migdol und sie luden uns spontan zum Mittagessen ein. So kamen wir am Sonntag doch noch nach Migdol und erst noch auf eine Farm! Unglaublich!

Aber es gab noch mehr zu Staunen. Auf der Fahrt zur Farm erfuhren wir, dass den beiden Bildung ein grosses Anliegen ist und sie sich insbesondere mit dem Thema „Homeschooling“ befassen. Sie beten schon seit längerem für eine Veränderung in ihrer Umgebung. Ihnen liegt die Versöhnung zwischen den Menschen insbesondere der schwarzen und weissen Menschengruppe auf dem Herzen. So vieles das auch uns bewegt…

Das kann nur Gott gewesen sein, der uns so zusammengeführt hat.

Seit dieser ersten gemeinsamen Begegnung, beten wir zu viert ein Mal in der Woche zusammen und suchen Gott und seinen Willen für diesen Ort.

Südafrika – wir kommen!

Nach einem langen Flug hatten wir endlich südafrikanischen Boden unter den Füssen. Wir wurden am Flughafen in Johannesburg abgeholt und unsere erste Nacht verbrachten wir auf der YWAM Base in Potchefstroom. Wir waren sehr dankbar für diesen Kontakt, denn wir fühlten uns sehr willkommen und unterstützt von Familie Vorster.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zur Busstation um möglichst nahe an Migdol heranzufahren. Reisen in Südafrika ist ein anderes Thema, welches in sich selbst einen Blogeintrag wert wäre. Ich glaube am einfachsten zusammengefasst ist das Thema mit dem Satz: „Die Zeit gehört nicht dir“ 🙂

Das Gefühl als wir aus dem Bus ausstiegen, vergesse ich wohl mein ganzes Leben lang nicht. Der Bus liess uns bei einer Kreuzung einem Stopp-Schild aussteigen und brauste davon. Da standen wir nun in der heissen Mittagssonne und drehten uns um einmal im Kreis um uns zu orientieren. Ich hatte das Gefühl David und ich fallen auf wie bunte Hunde. Ich kam mir sehr verletzlich und verloren vor. Wie klein wir doch waren und wie riesig gross und fremd dieses Land!

Wir schulterten unsere Taschen und machten uns auf den Weg zum Gästehaus, das wir für zwei Nächte gebucht hatten. Unterwegs hielten wir Ausschau nach einem Taxi, das uns später nach Migdol fahren würde. Dies sahen wir als einzige Möglichkeit um an unser Ziel zu gelangen.

Unser Fussweg führte uns an einer Kirche vorbei und David überlegte laut, ob dies wohl die Kirche sei von einem Pastor mit dem er kurz Kontakt gehabt hatte, aber plötzlich keine Antwort mehr erhielt. Von Menschen wurden wir hereingewunken, als wir den Namen des Pastors nannten und wirklich, im Inneren des Gebäudes, stellte sich ein Mann als Pastor Ekkerd vor. Er servierte uns ein einfaches Mittagessen und setzte sich mit uns an einen Tisch. Wir kamen ins Gespräch und bald bot er uns an, uns am Nachmittag mit dem Auto nach Migdol zu fahren. Das war mehr als wir zu hoffen gewagt hatten. Schon am ersten Tag hatten wir die Chance nach Migdol zu fahren und erst noch mit jemandem, der die Gegend hier in- und auswendig kannte.

So richteten wir uns kurz im Gästehaus ein und wurden dann abgeholt. Auf der Fahr nach Migdol erfuhren wir viel über die Gegend, deren Bewohner und über die Gepflogenheiten dieses Landes. Wir fuhren neben Baumwoll- und Sojafeldern vorbei, an hohen Maispflanzen und verschiedenen Arten von Antilopen. Schon von Weitem sahen wir die grossen Silos von Migdol. Darin wird Mais und Getreide gelagert. Nebst diesen Silos gibt es ein paar Häuser in der näheren Umgebung und einen Laden mit landwirtschaftlichen Geräten. – Ich kam mir vor wie in einer Landi in der Schweiz 🙂 – Weiter gibt es noch viele kleine Häuser, die von der Regierung gebaut wurden, um Menschen mit wenig oder keinem Einkommen unterzubringen. Jeden Monat erhalten die Bewohner dieser Siedlung Geld vom Staat, um sich das Nötigste kaufen zu können. Für die Kinder aus den Regierungsgebäuden gibt es vor Ort eine Schule aber für die Erwachsenen gibt es wenig bis gar keine Arbeit. Migdol ist umgeben von riesigen Landflächen, die den umliegenden Farmern gehören.

Das war das Migdol, das wir am ersten Tag kennenlernten.

Südafrika – und jetzt?

Ja, was sollten wir nun tun mit diesem Migdol in Südafrika? Einfach mal so hinfahren? Ist ja nicht gleich um die Ecke…

… und doch liessen uns diese Worte, die wir mitten in der Nacht erhalten hatten, nicht los. Mit der Zeit setzten sich immer mehr Puzzleteile zusammen. Über JMEM (Jugend mit einer Mission) bekamen wir Kontakt zu Menschen die „in der Nähe“ von Migdol leben. Diese wiederum gaben uns weitere Kontakte an und David stand schon bald in Mailkontakt mit mehreren Personen.

Schon vor längerer Zeit lernten wir jemanden kennen, der uns von „Farming Gods Way“ erzählte und was für grossartige Erfolge mit dieser Art Landwirtschaft zu betreiben, erzielt wurde. Könnte dies etwas sein, das nach Migdol passen würde?

Immer stärker wurde uns bewusst, dass wir uns nur vor Ort ein Bild machen konnten. So planten wir innerhalb von wenigen Tagen einen Aufenthalt in der Nähe von Migdol. Wir hatten nur ein kurzes Zeitfenster für unserer Reise, doch wir sagten uns: „Lieber kurz als gar nicht.“

So brachten wir unsere Kinder unter und machten uns mit grossen Erwartungen, aber auch mit zitternden Knien, auf den Weg nach Afrika.

Dieser Gedanke, dass es in Südafrika gefährlich ist, hatte sich in meinem Kopf irgendwie festgesetzt und in meinem Kopf herrschte ein Kampf der Gedanken. Welcher Stimme schenkte ich Gehör? Derjenigen, die mir Angst machen wollte, oder der anderen Stimme, die mir zuflüsterte: „Vertraue mir. Entspann dich. Ich stärke dir den Rücken.“

Der schwierigste Punkt unserer Reise war für mich unsere Kinder zurückzulassen. Der Abflug von Zürich fühlte sich für mich an als würde ich mich nochmals von ihnen verabschieden. Mitnehmen wollte ich sie aber auch nicht, da ich immer noch das Gefühl hatte, wir fliegen in ein gefährliches Land.

Ganz viele Fragen gingen mir durch den Kopf: Würde es meine Kindern gut gehen? Was wäre, wenn sie sich verletzen würden und ich wäre nicht da? Was wäre, wenn uns etwas zustossen würde? Was wäre, wenn jemand von uns krank werden würde? Was wäre, wenn wir nicht rechtzeitig zurückreisen könnten? Was wäre, wenn…? All diese Sorgen stürzten auch mich ein. Da kam mir ein Zitat einer Romanfigur aus einem Buch, welches ich kürzlich gelesen hatte, in den Sinn.: „Dass wir die Kontrolle haben ist eine Illusion. Wenn alles im gewohnten Gang geht, wiegen wir uns in Sicherheit und denken wir hätten die Dinge unter Kontrolle. Doch das ist eine Täuschung.“

Ich würde mein Leben und das Leben unserer Kinder nicht mehr oder weniger unter Kontrolle haben, selbst wenn ich in der Schweiz bleiben würde und so liess ich bewusst los und flüsterte: „Ich vertraue Dir.“

Südafrika – wie alles begann

Die letzten Tage verbrachten David und ich in Südafrika. „Schön, macht ihr da Ferien?“, fragte mich eine Frau aus dem Bekanntenkreis. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was ich ihr darauf antworten sollte. Waren es wirklich Ferien, die wir dort verbrachten? „Nein, auf keinen Fall… und doch auch ein bisschen…“ Wie kommt es dazu, dass wir unsere Kinder in der Schweiz zurücklassen und für ein paar Tage auf einen anderen Kontinent fliegen nur um dort eine Ortschaft aufzusuchen, die nicht einmal mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar ist? Eine Ortschaft niemand kennt? Wir eingeschlossen 🙂 – Dazu muss ich wohl etwas ausholen.

Im Oktober 2021 wachte ich eines Nachts mit dem Wort SÜDAFRIKA vor meinen Augen auf. Draussen regnete es und im Halbschlaf betete ich für Regen in Südafrika. – Keine Ahnung, ob ich den Bewohnern dieses Landes einen Gefallen tat damit oder nicht – Mein innerer Dialog mit Gott war: „Du schickst uns nicht echt dorthin, oder? Dort ist es gefährlich!“ – „Aber auch wunderschön“, meinte ich eine Stimme in meinem Inneren sagen zu hören. „Wenn das so ist, musst Du Dich um alles kümmern: Reise, Kontakte, Flüge, Geld,… schlichtweg ALLES“. Damit war das Thema Südafrika für mich abgeschlossen. Was sollten wir an einem unbekannten Ort, an dem wir niemanden kannten? Was für eine verrückte Idee! Und doch horchte ich in den nächsten Tagen jedes Mal auf, wenn irgendwo das Wort Südafrika fiel.

Wenige Tage später während der Anbetungszeit meinte jemand aus der Gruppe: „Ich habe das Gefühl, dass manche auf einem sinnbildlichen Berg stehen aber sie wollen nicht auf den nächst höheren Berg, weil dies bedeutet ins Tal hinabzusteigen, um dann den anstrengenden Aufstieg in Angriff zu nehmen.“ Innerlich dachte ich: „Ja, ich bin gerne auf dem Berg in der Nähe Gottes, aber vielleicht ist es gut hinabzusteigen.“ Beim Abstieg fühlte es sich an als würde ich etwas entdecken, das Gott auf dem Herzen liegt. Da kam mir einen Bibelstelle in den Sinn aus Lukas 10, 2: „Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Wen soll ich senden?“ Mit dieser Frage wurde ich in meine Jugendzeit zurück katapultiert. Damals hörte ich eine CD rauf und runter und sang bei allen Liedern mit, ausser bei einem; denn da sang der Sänger: „Here am I send me“ (Hier bin ich sende mich). Da sang ich nie mit, denn wer weiss schon, was Gott vorhat. Er könnte mich ja nach Afrika in den Busch schicken und dort müsste ich ein Leben mit lauter Entbehrungen führen und das wollte ich auf keinen Fall!

Und hier stand ich nun, 20 Jahre später, und es war als würde Gott mich fragen: „Bist du bereit zu gehen? Egal wohin ich dich sende? Darf ich dich senden?“ Was für eine Frage! Ich führte einen inneren Dialog mit Gott und sagte mit Tränen in den Augen: „Du weisst, dass ich nicht Nein sagen kann. Aus Liebe zu Dir werde ich es tun. Nicht weil ich muss, nicht weil ich gehorsam sein will, sondern einfach weil ich Dich liebe. Du hast Dich in den letzten Jahren als vertrauenswürdig erwiesen. Ich vertraue Dir auch wenn ich Angst habe. Du kannst mich senden.“ Ich wusste es würde mich extrem viel viel kosten, aber ich wusste auch, wenn ich es nicht tun würde, würde ich es für immer bereuen.

Etwas später kam mir wieder in den Sinn, was ich vor wenigen Nächten geträumt hatte – Südafrika. Echt jetzt? Was hatte Gott nur vor mit uns? Was sollten wir dort? Wo genau sollten wir hin?

Wenige Nächte später wachte David auf mit einem Lied von Martin Pepper „Du bist ein starker Turm, Du bist das Auge im Sturm…“ und dem Wort „Migdol“. Nach ersten Nachforschungen fand er heraus, dass Migdol auf hebräisch Turm bedeutet und zu unserer Überraschung gibt es einen Ort in Südafrika, der Migdol heisst.

Gespannt beteten und warteten wir, wie Gott uns weiterführen würde.

Die Vertraute

Vers 11 aus Sprüche 31,10-31

Jeden Freitag Abend an der Schabbat-Feier singt der Hausvater die Zeilen aus Sprüche 31,10-31 seiner Gattin vor.  Dies sind 22 Sätze, die jeweils in der Reihenfolge des hebräischen AlephBeth beginnen. Sie beschreiben die Güte der Frau des Hauses. 

Jeschua HaMaschiach, Jesus unser Messias, vergleicht sich mit dem Bräutigam und seine Jünger mit der Braut (zBsp in Markus 2,18-22). Diese 22 Verse in Sprüche 31 beschreiben uns, seine Jünger, seine Braut. Sie geben uns Wert und Weisung.

Beth: 

Der zweite Vers beginnt mit Beth, dem zweiten Buchstaben im AlephBeth:

 בטח BtC 2_9_8 “er vertraut”

„Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen.“

Die Frau ist die Vertraute des Mannes, seine Bundespartnerin. Er vertraut auf sie. So vertraut auch Jesus, der Bräutigam, auf die Gemeinschaft der Gläubigen, seiner Braut. 

Das Wort in dieser Bedeutung kommt in der Thora (in den ersten 5 Büchern der Bibel) nur einmal vor in 5. Mose 28,52: “Und sie (-eine ferne Nation-) wird dich belagern in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat.” 

In diesem Abschnitt spricht Gott davon, was mit dem Volk Israel passieren wird, falls sie auf ihre eigenen Mauern, auf ihre eigene Stärke, vertrauen, anstatt auf Gott selbst. Gott möchte diese Festung sein, auf die wir vertrauen können. In Sprüche 18,10 sagt er: “Ein fester Turm ist der Name des HERRN; zu ihm läuft der Gerechte und ist in Sicherheit.” Er will uns Sicherheit und Festung sein. Er bezeichnet sich als unsere Hilfe (Psalm 115,9). 

Dieses Wort für Hilfe ist der Hauptfokus des 2. Kapitels der Bibel, denn für Adam war keine solche Hilfe zu finden. Doch dann schafft Gott Adam eine Hilfe. Sie heisst “Eva”:  19 8 6 5 חוה CWH 8_6_2. Die beiden Worte “Eva” und “er vertraute” sind miteinander verbunden durch ihren Totalwert 19. Wir, die Gemeinschaft der Gläubigen sind diese Hilfe für Jesus. Jesus vertraut auf uns und ist überzeugt, dass es ihm an Ausbeute, an Frucht, durch uns nicht fehlen wird.

Wir sind gegenseitige Bundespartner; er will uns Sicherheit geben und wir sind ihm Hilfe beim Bebauen des Erdbodens. In 1. Mose 2,5 steht, dass die Pflanzen noch nicht wuchsen, weil Gott es noch nicht hatte regnen lassen und der Mensch noch nicht war der ihm half beim Gärtnern. Im bildlichen Sinne; wenn Gott seine Segensströme über die Menschen ausgießt, wachsen Freude und Frieden. Aber er braucht dann auch seine Partnerin, den Leib Christi, die ihm hilft das Wachstum zu bewältigen.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist der zweite Teil einer Serie zu Sprüche 31,10-31.

Teil 1 Die Frau

Die Jubeljahre und das Jahr 2067

Neben den eindrücklichen Details von Gottes Umsetzung seines Planes mit Jerusalem, war für mich das Besondere am Buch “Das Orakel” von Jonathan Cahn, die Übereinstimmung mit der Chronologie von Paul Gerhard Zint. Der Physiker Zint hat eine Chronologie der Bibel erstellt, die rein auf biblischen Aussagen basiert und zusätzlich eine eindrückliche Schönheit und Präzision auf der Zahlenebene vorweist. Dies gibt so viel Mut und Hoffnung, dass Gott wirklich einen Plan hat mit der Menschheit und auch fähig ist diesen umzusetzen.

Im 3. Buch Moses 25,10 ordnet Gott ein sogenanntes Jahr der Freilassung und des Jubels an. In jedem fünfzigsten Jahr soll die Freiheit, bzw. Freilassung ausgerufen werden und jeder soll wieder zu seinem Grundbesitz zurückkehren. Diese Ordnung wurde nie umgesetzt von den Israeliten. Doch Gott achtete trotzdem auf diese Jahre. . 

Im Jahr 17. n. Chr. war gemäss Zint das Jahr 4250 a. H. (anno hominum). Dies war also das 85. Jubeljahr. Er beschreibt in seinem Dokument zum Thema Jubeljahre, dass die Juden gemäss dem Babylonischen Talmud in der 85. Jubeljahrperiode den Messias erwarteten. Jesus wurde während dieser 85sten 50-Jahr-Periode geboren (4230 a.H.). Im 85. Jubeljahr selbst wurde er 20 Jahre alt und damit einsatzfähig. Aus biblischer Sicht wurde ein Mann im Alter von 20 Jahren reif Opfer zu bringen (2. Mose 30,14) und Kriegsdienst zu leisten (4. Mose 1,3). Jesus wurde also in diesem Jahr reif, um als Priester und König eingesetzt zu werden. 

Von einem äusseren Sichtpunkt war das nächste Jubeljahr ein Jahr des Verlusts, denn der Feldherr Titus Falvius Vespasian wurde von Kaiser Nero gesandt den jüdischen Aufstand in Palästina niederzuschlagen. Er fiel im Frühjahr 67 n. Chr. in Galiläa ein. Israel verlor sein Land. Es war das 86. Jubeljahr. Das Wort für Gott “Elohim” hat einen Totalwert von 86. „Elohim“ ist die Mehrzahl des Wortes für Macht, also “alle Mächte vereint” sozusagen. In diesem Jahr zeigte Gott seine Macht. Die wirkliche Macht, die Erlösung brachte, wuchs durch die Botschaft von Jesus heran. Mit Jesus, dem Messias, und Paulus seinem Apostel ruft Gott Freiheit für die ganze Schöpfung aus (zBsp. Römer 8,20+21). Seit den ersten Jesus-gläubigen Juden warten wir nun auf die Wiederkehr des Königs Jesus, der Frieden auf die Welt bringen werden wird. 

Einige Schritte hin zu Freiheit und Rückkehr sind bereits sichtbar geworden. Einige Jubeljahre hat Gott schon ausgerufen. Zuerst für die Juden und dann für alle. Wir dürfen gespannt sein, was im nächsten Jubeljahr im Jahr 1967 in Israel und Jerusalem passieren wird. Es ist das 126ste Jubeljahr seit Adam und das 40ste seit Jesus eingesetzt wurde. Wird Gott die 40 Jahre Wüste seines Volkes beenden und sie in eine neue Freiheit führen?

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist der letzte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Teil 3: Herzl`s Weitsicht

Teil 4: Die Klagemauer und die Löwen

Teil 5: Jerusalem und die 50-Jahr-Schritte

Jerusalem und die 50-Jahr-Schritte

Als das jüdische Volk 1967 nach dem Sechs-Tage-Krieg wieder Zugang zum Tempelberg erlangte und ganz Jerusalem vereinte, weigerten sich die Nationen Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. 

Roosevelt, starb gerade zu Beginn seiner vierten Amtszeit im Jahr 1945. Sein Nachfolger wurde der Vizepräsident Harry Truman. Er war ein Mann mit tiefem Mitgefühl für das jüdische Volk. Ende November 1947 stimmte die USA an der UN-Vollversammlung der Resolution zu, die Israel wieder zu einer Nation werden lassen sollte. Das Vereinigte Königreich enthielt sich seiner Stimme, obwohl sie 1917 so entscheidend mitgeholfen hatten das Land für das jüdische Volk zurückzuerobern. 

In 1. Mose 12 steht, wer Abraham (und mit ihm seinen Nachfahren) Gutes wünsche, werde auch von Gott Gutes erfahren. Nach 1947 nahm der Einfluss des Vereinigten Königreiches weltweit ab und die USA lösten sie als Weltmacht ab. 

Mitte der 90er Jahren forderte der US-Senat, dass Jerusalem als Hauptstadt Israels durch die USA anerkannt werden solle. Der damals, amtierende Präsident verzögerte jedoch die Umsetzung um ein halbes Jahr durch eine Ausnahmeregelung. Die Anerkennung wurde so halbjährlich hinausgeschoben bis Donald Trump im Dezember 2017 folgende Erklärung abgab: “Heute erkennen wir das Offensichtliche an: dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist.” (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s.344) 70 Jahre davor hatten die USA unter der Präsidentschaft von Truman den Staat Israel anerkannt und nun unter Trump folgte auch die Anerkennung Jerusalems als ihre Hauptstadt.

1817 wurde Carl August Ferdinand Schwartz geboren. Er berief 1867 ein erstes Treffen von messianischen Juden ein, an dem über ein eigenes Land für das jüdische Volk gesprochen wurde. Kurz danach fuhr Mark Twain los um (unbewusst) die Prophezeiung vom “Ausländer aus einem fernen Land” zu erfüllen, der den schlechten Zustand Palästinas beschreiben würde. Im selben Jahr vermass Warren Jerusalem und die Osmanen begannen Land an Ausländer und somit auch an jüdische Käufer abzutreten. 1917 wurde Jerusalem durch die Briten erobert und den Zionisten versprochen. 1967 ging Jerusalem dann gänzlich an Israel im Sechs-Tage-Krieg. Und 2017 wurde dies dann auch von der amtierenden Weltmacht USA anerkannt. 

Was bedeuten diese 50-Jahres-Schritte?

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der fünfte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Teil 3: Herzl`s Weitsicht

Teil 4: Die Klagemauer und die Löwen

Die Klagemauer und die Löwen

Am 14. Mai 1948 erklärte sich Israel unabhängig vom Völkerbundsmandat. Damit war der Staat Israel gegründet. Gleich am nächsten Tag griffen 6 arabische Staaten Israel an um den neuen Staat gleich wieder zu zerstören. Die jüdischen Streitkräfte konnten aber der Angriff grössten Teils abwehren und sogar grosse Gebiete des Landes erobern. Das jüdische Viertel der Altstadt jedoch ging an Jordanien verloren. Dadurch blieb den Juden der Zugang zu ihrem heiligsten Ort, der Klagemauer, verwehrt. 

Neunzehn Jahre später, im Juni 1967, erzwang Ägypten den Abzug der UN-Truppen aus Ägypten und besetzte die Grenze zu Israel. Auch Syrien und Jordanien fuhren ihre Panzer an der Grenze zu Israel auf. Mit einem Präventivschlag zerstörte die israelische Luftwaffe in einem überraschenden Blitzangriff die Luftwaffe der umliegenden arabischen Nationen. (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s. 266)

Die Harel-Brigade eroberte die Bergkette im Umfeld von Jerusalem. Damit ebnete sie den Weg zur Wiederherstellung von Jerusalem. Ihr Kommandant war Oberst Ben Ari. Ari bedeutet in Hebräisch “Löwe” und Harel bedeutet “Berg Gottes”. Jesaja prophezeite rund 2700 Jahre vorher, wie Gott für Jerusalem kämpfen würde: “So hat der HERR zu mir gesprochen: Gleich wie ein Löwe und ein junger Löwe brüllt über seinem Raub, wenn man wider ihn aufruft die Menge der Hirten – er erschrickt vor ihrem Geschrei nicht und es ist ihm auch nicht angst vor ihrer Menge –, so wird der HERR Zebaoth herniederfahren, um zu kämpfen auf dem Berg Zion („Zion“ ist ein anderer Name für Jerusalem) und auf seinem Hügel.” (Jesaja 31,4 Luther 2017)

Der Offizier „Löwe“, Ari, leitete mit der “Berg Gottes”-Brigade, Harel-Brigade, die Befreiung Jerusalems, ein. Die beiden ersten Männer, die das Löwentor durchschritten und Jerusalem einnahmen waren der Nachrichtenoffizier Arik Achmon und Mordechai Gur. Arik bedeutet ebenfalls “Löwe” und Gur bedeutet “Junglöwe”. Gur`s Funkspruch wurde zur charakterisierenden und zusammenfassenden Aussage des Sechs-Tage-Krieges: “Der Tempelberg ist in unseren Händen.” Das Brüllen des Junglöwen wurde weltberühmt. Gott hatte sich Gehör verschafft und sich seiner Stadt zugewandt. Juden konnten erstmals seit 1900 Jahren wieder an der Klagemauer beten.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der vierte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Teil 3: Herzl`s Weitsicht

Herzl`s Weitsicht

Eine biblische Prophetie aus Jeremia 16 gab schon viel zu reden: 

“Darum siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da wird man nicht mehr sagen: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat! – sondern: So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israel aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. Siehe, ich will zu vielen Fischern senden, spricht der HERR, die sollen sie fischen. Und danach will ich zu vielen Jägern senden, die sollen sie jagen von jedem Berg und von jedem Hügel und aus den Felsenklüften.”

Anatoli Uschomirski, ein messianischer Jude aus Deutschland, kritisiert die Aussage, die oft von Christen gemacht wird, wenn sie versuchen Juden in ihrem Umfeld zur Rückkehr nach Israel zu motivieren: „Wir sind die Fischer, die mit lieben Mitteln versuchen zu motivieren. Hört uns doch zu, bevor die bösen Menschen, die Jäger, kommen und euch zwingen zu gehen.“

Er interpretiert die Stelle folgendermaßen: “Fischer und Jäger sind nichts anderes als eine Metapher für Babylon und später Rom, die als menschliche Werkzeuge dienten, mit denen Gott sein Volk züchtigte. (“Hilfe Jesus, ich bin Jude”, Anatoli Uschomirski, s. 151) 

Jonathan Cahn, ebenfalls messianischer Jude, interpretiert wiederum die Stelle auf diese Weise: “Die Zionisten waren Fischer, denn sie forderten das jüdische Volk auf, in das Land zurückzukehren, bevor die Katastrophe sie einholen und überrollen würde. … Die Nazis waren solche Jäger. Sie haben die Juden gejagt. … Genau diese Verfolgung führte jedoch dazu, dass Tausende und Abertausende von Juden während der größten Rückkehrwellen bis zu diesem Moment in ihre Heimat auswanderten.” (“Das Orakel”, Jonathan Cahn, s. 174)

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das jüdische Volk zurückgeführt. Theodor Herzl gründete am ersten Zionistenkongress in Basel, der am 31. August 1897 zu Ende ging, den Zionismus, der das Ziel hatte einen eigenen Nationalstaat zu gründen. Er schrieb in seinem Tagebuch ein paar Tage später: “In Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. In fünf Jahren vielleicht und sicher in 50 Jahren wird es jeder einsehen.”

Zum Einen zeigt sein Tagebucheintrag, wie wenig wahrscheinlich eine Gründung eines eigenen jüdischen Staates zu seiner Zeit den Zeitgenossen schien und zum Anderen sehen wir wie stark er (unbewusst) von Gott in dieser Sache geleitet wurde. Denn tatsächlich übergaben nach dem zweiten Weltkrieg die Briten die Angelegenheit „Palästina“ an die neu gegründeten Vereinten Nationen und am 31. August 1947 wurde der Teilungsplan, der Israel ins Leben rufen würde, vollständig abgeschlossen. Am 3. September wurde er von der Vollversammlung angenommen. Also auf den Tag genau 50 Jahre nach der Gründung des Zionismus konnte alle Welt sehen, dass der Judenstaat gegründet wurde. Herzl`s Notiz im Tagebuch war auf den 3. September 1897 datiert.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der dritte Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain

Teil 2: Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

Das Jahr 1917 und das Versprechen der Briten

50 Jahre nach Mark Twains Besuch in Jerusalem, im Jahr 1917, schrieb der Aussenminister Arthur Balfour einen Brief im Namen der Regierung Großbritanniens an die Zionisten, die den Wunsch vertraten einen eigenen, jüdischen Staat zu gründen. Darin schrieb er folgendes:

“Die Regierung Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina und wird ihr Bestes tun, die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern…” 

Damit kam die offizielle Erklärung zur Rückgabe des Landes, das Gott in 1. Mose 12 Abraham und seinen Nachkommen versprochen hatte. 
Die Briten eroberten am 9. Dezember 1917 Jerusalem nachdem sie dem jüdischen Volk das Land versprochen hatten. Dadurch wurde wahr, was im Buch Haggai steht: “Richtet doch euer Herz ⟨auf die Zeit⟩ von diesem Tag an und darüber hinaus! Vom 24. Tag des neunten ⟨Monats⟩ an, … Von diesem Tag an will ich segnen.” Dies war bereits einmal war während der Zeit des Königs Darius und wurde in diesem neuzeitlichen Jahr nochmals wahr, denn der 9. Dezember 1917 war der 24. Kislew im religiös, jüdischen Kalender, also der 24. des neunten Monats.

Am Vorabend des Tages der Eroberung, also zu Beginn des Tages aus jüdischer Sicht, war Shabbat und Chanukka-Fest. In den Synagogen weltweit wurde diese Bibelstelle aus Sacharja 2 gelesen: 

“Und der HERR wird Juda als sein Erbteil besitzen im heiligen Land und wird Jerusalem aufs Neue erwählen.”

An diesem Tag erwählte Gott Jerusalem aufs Neue durch die Hand der Briten, die das Land Palästina den jüdischen Zionisten versprachen. 

Auch aus Jesaja 31 wurde gelesen: 

“Wie schwebende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und retten, schonen und befreien.” Tatsächlich spielte die Luftwaffe in diesem Krieg eine ganz entscheidende Rolle. Die Flugflotte wurde verstärkt und brachte die Lufthoheit. Sie war ein siegbringender Faktor im Kampf um Jerusalem und die wertvollen Gebäude der Stadt wurden durch sie vor Bombenanschlägen geschützt, bzw. beschirmt.

Shabbat Shalom!

P.s.: Dies ist eine der zweite Teil einer kleinen, wöchentlichen Serie zum Buch von Jonathan Cahn „Das Orakel“ und dem Text von Paul G. Zint zum Thema Jubeljahre. Von diesen beiden Autoren stammen die meisten Informationen und nur manchmal habe ich eigene Gedanken dazu ergänzt.

Teil 1: Das Jahr 1867 und Mark Twain