Von einem Impuls ein Buch zu schreiben – von Sue

Ungefähr vor einem Jahr waren wir mitten in einem krassen Umzug. Wir haben innerhalb von drei Wochen ein vierstöckiges Haus geräumt, alles mit der Seilbahn transportiert, ein Ausverkauf unserer Möbel organisiert und das Auto verkauft. Nach Weihnachten haben wir gepackt und uns auf den Weg nach England gemacht um dort eine DTS (Jüngerschaftsschule von Jugend mit einer Mission) zu absolvieren.

Für uns war es mehr als nur an einer Jüngerschaftsschule teilzunehmen. Es war eine Entscheidung wieder in „den christlichen Kuchen“ einzusteigen. 🙂 Waren wir doch seit mehr als zehn Jahren nicht mehr regelmässig in Gottesdiensten gewesen und hatten uns nicht mehr zu einer christlichen Organisation dazugehörig gefühlt, obwohl wir uns immer als Teil des Leibes Christi (Gemeinschaft der Christen) gezählt haben. Diese Zeit war für unseren Glauben sehr wachstumsfördernd gewesen. Meine Beziehung zu meinem himmlischen Vater ist während dieser Zeit reifer geworden, hat sich gefestigt und ist richtig aufgeblüht.

Es kostete uns einige Überwindung wieder in den „organisierten Leib Christi“ einzutreten, wir kannten diese Welt nur zu gut und doch wussten wir innerlich, dies ist der nächste Schritt.

Und wie sieht es nun aus? Ein Jahr später?

Das erste was mir dazu einfällt ist, dass sich unser Familienleben wieder beruhigt hat. Das Führen unserer Kinder ist wieder viel einfacher geworden und ich glaube ohne diese Stabilität in unserer Familie wären wir nicht da wo wir jetzt sind. Der Eigenantrieb unserer Kinder für das Lernen und Fragen zu stellen ist wieder erwacht. Wenn ich sehe wie sie sich für etwas begeistern, etwas hinterfragen oder sich in einem Spiel völlig verlieren können, dann gibt mir das die innere Gewissheit, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.

Während unserer DTS gab es immer wieder sehr herausfordernde Momente in denen wir uns fühlten als müssten wir auf rohen Eiern gehen und dürften nicht aussprechen was wir denken. Im Klassenzimmer zu sitzen und belehrt zu werden ist nicht immer einfach, wenn sich ein leichtes Unbehagen bei vielen Aussagen einschleicht. Ich kann nicht sagen, dass ich durch die DTS Gott nähergekommen bin, für mich war es eher ein Festhalten an dem wie ich Gott die letzten Jahre erlebt habe und all die Aussagen, die ich gehört habe zu filtern und das Gute zu behalten. Ich habe viel über mich selbst gelernt und wir haben in dieser Zeit viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen kennengelernt, viele interessante Gespräche geführt und neue Freundschaften sind entstanden.

Dies führt zu nächsten Frage: Und warum seid ihr dann immer noch in diesem „christliche Kuchen“? Ihr seid jetzt immer noch bei JMEM (Jugend mit einer Mission)? Was habt ihr den für eine Mission?…

Im letzten Dezember habe ich angefangen diesen Text zu schreiben, habe ihn aber nie auf dem Blog veröffentlicht, da ich stecken geblieben bin bei der Frage warum wir immer noch bei YWAM (Jugend mit einer Mission) sind…

Ja, warum sind wir immer noch dabei? Was sind unsere Beweggründe? Dies waren Fragen, die ich mich herumgetrieben haben und mich unter anderem dazu geführt haben unsere Geschichte aufzuschreiben. Es würde mir helfen zu verstehen und vielleicht auch dem einen oder anderen um uns herum helfen nachzuvollziehen wie wir uns von Gott geführt fühlten. Deshalb habe ich seit anfang dieses Jahres überall hin meine alten Tagebücher mitgenommen und bin eingetaucht in die Vergangenheit, in Davids und meine Geschichte. Eine Geschichte in der zwei (drei, vier, fünf, sechs) Menschen den Weg mit Gott gehen, mit allen Höhen und Tiefen, aber immer mit dem Ziel unserem himmlischem Vater näher zu kommen.

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