Warum gibt es in den protestantischen Ländern so viel Fortschritt?

N T Wright über die frohe Botschaft von Jesus: „Was ist die Hintergrundgeschichte der frohen Botschaft? Für so viele Menschen in und ausserhalb der Kirche ist die Hindergrundgeschichte folgendermassen: Da ist dieser gefährliche Gott irgendwo im Himmel. Er hat eine sehr hohe moralische Hürde gesetzt über die er uns alle springen lassen will. Wir haben alle versagt über die moralische Hürde zu springen. Jetzt will er uns kriegen. Aber im letzten Moment springt jemand dazwischen und fängt den Schlag an unserer Stelle ein. Und es stellt sich heraus, dass es sein eigener Sohn ist. Und irgenwie scheint das ok so. (…)

Die eigentliche Hindergrundgeschichte unterscheidet sich stark von dieser Version. Die eigentliche Hintergrundgeschichte handelt von einem guten Gott der eine gute Welt erschuf. Und der machte menschliche Wesen, die in seiner guten Welt leben sollten, als Menschen die Weisheit und Ordnung, Gedeihen und Möglichkeit in diese Welt bringen, um seine Schöpfung entfalten zu lassen; fruchtbar sein und sich vermehren; den Tieren Namen geben; den Garten bestellen; die das Lob der Erde fassen würden: das Lob der Bäume, der Seen und der Tiere und so weiter und dieses Lob in artikulierten Reden vor Gott präsentieren würden. Dies ist die Bestimmung des Mensch-Seins. Und diese Bestimmung bleibt. Ich komme darauf zurück.

Aber wenn die Menschen verweigern und sagen, dass sie das nicht tun wollen: „Wir haben unseren eigene Art dies zu tun. Wir behandeln die Welt auf unsere eigene Art. Danke. Und du Gott – wenn dann dort überhaupt ein Gott ist- tu dein eigenes Ding.“ Die Folge davon ist nicht, dass wir einen grossen, wütenden Gott mit einem grossen Schläger in der Hand um uns auf den Kopf zu schlagen haben. Aber das Projekt der Schöpfung als Ganzes ist aus der Verbindung. Du siehst das in hunderten, tausenden verschiedenen Arten, sowohl in der Bibel als natürlich in unserer Welt. (…)

Viele, viele Dinge liefen schief auf der Welt als Folge menschlicher Zerbrochenheit. Und der Plan, die Hintergrundgeschichte, handelt von Gott, der mit unserer Zerbrochenheit umgeht um die Welt wieder in Ordnung zu bringen. In anderen Worten; Gott, der Schöpfer verspricht und plant die Welt wiederherzustellen. Und so setzt er uns ins Hier und Jetzt, damit wir Teil seines Wiederherstellungsprojekt sind. So funktioniert die Geschichte. (…)

Das hinterlässt uns mit einer Vision für die Welt mit dem Schöpfer der Ordnung wiederherstellt. Er tut dies mit Jesus und verspricht was er getan mit Jesus wird er tun in der Zukunft für die ganze Schöpfung. Das ist das einzigartige Ereignis mit Jesus, die frohe Botschaft, die Auferstehung von Jesus. Sie zeigt nach vorne zum letzten Ereignis; das ist die Wiederherstellung der ganzen Schöpfung. Wir befinden uns zwischen diesen zwei Ereignissen.“ (Frei übersetzt aus „Simply Good News“- Talks at Google)

Diese frohe Botschaft ist die Grundlage unseres Wohlstandes und unserer Werte. Sie verhalf uns zu so viel Fortschritt. Der Inder Vishal Mangalwadi in seiner Buch „Das Buch der Mitte“ dazu.

„Im ersten Buch Mose bezeichnet Gott dieses materielle Universum als „gut“. Viele antike Weltanschuungen, darunter auch die indische, bezeichneten den irdischen Bereich als in sich böse – als etwas von dem man Befreiung brauchte. Christliche Philosophen kamen jedoch durch das Studium der Bibel zur der Erkenntnis, dass die Sünde der Auslöser war, warum die Beziehung zwischen Gott, Mensch und Natur zerbrach. (…) Hier möchte ich erneut betonen, dass es meinen Vorfahren sicher nicht an Intelligenz fehlte. Aber unsere Genialität kam in einer Philosophie zum Ausdruck, die uns lehrte, die Natur anzubeten, anstatt sie sich untertan zu machen. Wirtschaftlicher Fortschritt kommt jedoch nicht durch Verehrung der Natur zustande, sondern fordert die Nutzung natürlicher Ressourcen und Energien zum menschlichen Verbrauch – selbstverständlich umsichtig und verantwortungsbewusst.“

Andere Weltanschauungen sehen die materielle Welt nur als Illusion oder gar einfach als „Böse“ an. Dies gibt auch keine Motivation für Fortschritt. Ist da ein Zusammenhang zwischen Weltanschauung und Fortschritt nicht naheliegend?

 

Menschenrechte

„Menschenrechte“; Ein viel zietiertes und gelobtes Wort in den letzten Tagen. Aber auf welcher Grundlage fordern denn so viele diese „Rechte und Würde aufgrund unseres Menschseins“? Auf welcher Grundlage sind sie entstanden?

„Die Griechen setzten blinde Jungen oft als Galeerensklaven ein, während blinde Mädchen als Prostituierte arbeiten mussten. Doch Jesus machte Blinde sehend. Um das 4. Jh. begannen Christen mit der Einrichtung von Blindenasylen; 630 n. Chr. eröffneten einige Christen in Jerusalem ein „Typholocomium“ (typholos = blind + komeo = sorgen). Im 13. Jh. baute Ludwig IX. In Paris das Hospiz Les Quinze-Vingts für Blinde. Um das 16. Jh. brachten Christen den Blinden das Lesen bei und nutzten dafür dreidimensionale Buchstaben aus Wachs und Holz.
Die eigentliche Bildung für Blinde begann 1834, als Louis Braille, ein blinder Organist, ein Buchstabensystem mit bis zu sechs gestochenen Punkten erfand. Durch christliche Missionare fand diese Erfindung weltweit Verbreitung; dies stellte die allgemein übliche Gleichgültigkeit und Verachtung Nichtsehenden gegenüber auf den Prüfstand und reizte auch säkulare Einrichtungen an, etwas vom Geiste Christi zu übernehmen.
Darwins säkulare Philosophie vom „Überleben des Stärkeren“ hätte niemals Bildungsmöglichkeiten schaffen können, die Behinderten helfen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Jede traditionelle Kultur überliess dies stets ihrem Schicksal, ihrem Karma. Einige töteten ihre behinderten Säuglinge ganz bewusst. Allein die Bibel zeigt uns einen Gott der Barmherzigkeit.“ (Aus „Das Buch der Mitte“ von Vishal Mangalwadi)