1% besser

Die Augen auf den Boden gerichtet und im Kopf allerlei Gedanken von Organisatorischem über Haushalt; von Arbeit zu den Kindern; und dann mischen sich noch Sorgen, Zweifel und Unsicherheiten dazu. Das gibt einen schönen Cocktail! Kennst du das?

Oftmals kommen und gehen Gedanken, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Aber es gibt Gedanken, da weiss ich, die leiten mich in eine schlechte Richtung und führen dazu, dass ich hoffnungslos werde oder mit gebückten Schultern gehe. Gebeugte Schultern kann ich auch im übertragenen Sinn haben, denn oft drückt unser Körper aus, was im Innern vor sich geht. Da hat mich kürzlich ein Zitat zum Schmunzeln gebracht: „Du musst nicht alles glauben, was du denkst“ – Wie wahr! Aber was mache ich mit all diesen Gedanken? Denken, das passiert einfach; das kann ich ja nicht ausschalten. Das was ich tun kann ist, die Kontrolle über die Richtung meiner Gedanken zu übernehmen.

Mir helfen in solchen Situationen meine „1% Besser Playlist“. Toller Titel nicht? Der ist leider nicht von mir, aber ich finde ihn super. Auf dieser Playlist habe ich mir Lieder gespeichert, die meine Blickrichtung ändern. Da höre ich pure Ermutigung heraus! Manchmal höre ich mir Prophetien an, die über meinem Leben ausgesprochen wurden oder ich tanze einmal quer durch unsere Wohnung (so gut es eben geht mit all den Möbeln, die da drin stehen) oder ich gehe eine Runde in den Wald oder ich drehe im Auto die Lautstärke auf und singe volle Pulle die Lieder auf der Playlist mit, bis mir die Tränen kommen. Mir hilft es, nicht nur zuzuhören sondern den Text mitzusingen, damit ich mich selbst hören kann. Da ist es dann ziemlich egal, ob ich die Töne schief singe oder nicht. Auf meiner Playlist sind Lieder wie: „Ich säges zu mir sälber“ von Schweizer Worship Kollektiv , „Don`t lose heart“ von Steven Curtis Champman, „Never give up“ von for King and Country, „Glorious unfolding“ von Steven Curtis Champman, „Wunderbarer Hirt“ von Lothar Kosse, … Das fühlt sich dann ein bisschen wie Wellness an. Wellness für die Seele 🙂

Oft braucht es nur einen Funken, dieses 1% das mir hilft meine Gedanken auf einen anderen Weg zu führen. Auch wenn die Sorgen und Zweifel nicht mit einem Mal weg sind, hat sich doch mein Blick geändert. Ich schaue nicht mehr auf den Boden, sondern ich schaue auf DEN, von dem mir Hilfe kommt (Psalm 121). Und ausserdem fällt mir die Krone vom Kopf, wenn ich dauernd auf den Boden starre 😉

Besonderheiten unserer Reise nach Südafrika

Himmel über Lindbergh Farm während „loadsheading“

„Loadsheading“ (Verteilen der Ladung) ist etwas, das wir in Südafrika kennengelernt haben. Für mindestens vier Stunden pro Tag wurde der Strom ausgeschaltet, da es nicht genügend Strom gab, um das ganze Land für 24 Stunden mit Elektrizität zu versorgen. Es gibt eine Art Stundenplan, damit man sich etwas auf die Zeiten ohne Strom einstellen kann, aber dieser Plan kann auch spontan angepasst werden. Dies hat einen tiefen Eindruck auf uns gemacht. Die einfachen Dinge des Alltags werden kompliziert, weil kein Strom vorhanden ist. Licht, Kochen, Duschen, Staubsaugen, Arbeiten am Computer,… Für uns war das nicht so tragisch, da wir nur wenige Wochen im Land waren und keine grossartigen Verpflichtungen hatten. Aber wie fährt man über eine grosse Kreuzung in der Stadt, wenn die Verkehrsampeln nicht funktionieren? Wie sollen Maschinen laufen und Firmen produzieren? Was für ein Nachteil für die Wirtschaft dieses Landes!

Bei unserem letzten Telefonat mit unseren Freunden haben wir erfahren, dass seit unserem Besuch „Loadsheading“ nicht besser sondern schlechter geworden ist. Bis zu acht Stunden pro Tag sind manche Regionen ohne Strom.

Unsere Jungs liebten jeweils die Hunde, die es nahezu bei jeder Familie gab, die wir besuchten.

Die lange Reise unternahmen wir in unserem Schweizer Sommer und landeten im südafrikanischen Winter. Ich war erstaunt über die Kälte, da die Temperatur über Nacht unter 0°C fallen konnte. In den Häusern gab es oft keine Heizung oder wenn es eine gab, nutzte sie nicht viel während „loadsheading“. Eine Frau erklärte mir: „Im Sommer denken wir nicht an den Winter und im Winter hoffen wir, dass er bald vorüber geht und nehmen uns fest vor eine Heizung einzubauen. Aber im Sommer denken wir nicht an den Winter…“ Da ich sowieso schon zu den „Gfrörli“ gehöre, trug ich häufig mehrere Schichten und gegen Abend zog ich noch mehr Schichte an, hüllte mich in eine Decke. In der Nacht war meine Mann meine menschliche Bettflasche. 🙂

Die Kriminalität, von der oft gesprochen wird, haben wir nicht gesehen oder am eigenen Leib erlebt. Wir haben uns an die Anweisungen unserer einheimischen Freunde gehalten und uns nie in Gefahr gesehen. Nicht dass wir uns der Gefahren nicht bewusst gewesen wären. Einmal hörten wir von Unruhen in einer Stadt, die wir passieren wollten und fuhren einen grossen Umweg. Ein anders Mal zeigte uns ein Freund das Township in dem er lebt und schlug plötzlich einen anderen Weg ein. Nur ein einziges Mal schlich sich Angst in mein Herz ein, als wir in einem Township übernachteten und die halbe Nacht die Hunde bellten und neben unserer abgeschlossenen Zimmertür immer wieder Geräusche zu hören waren, die ich nicht einordnen konnte. Trotzdem schlief ich, nach all den Eindrücken des Tages und einem gemeinsamen Gebet mit meinem Mann, bald mit Frieden im Herzen ein. Eine Vorsichtsmassnahme war, dass wir in den Städten unsere Handys nie öffentlich zeigten. Daher habe ich von den ersten Tagen unseres Aufenthalts praktisch keine Fotos.

Fundstück

Die Umstände in welchen Menschen leben haben uns beschäftigt. Die grosse Arbeitslosigkeit ist unübersehbar. Jeder und jede der/die einen Job hat kann sich glücklich schätzen. Manche Arbeitsgänge sahen sehr umständlich aus und hätten in unseren (europäisch geprägten) Augen viel effizienter erledigt werden können. Doch wenn es einer weiteren Person eine Arbeitsstelle gibt, warum auch nicht? Korruption ist eine grosse Problematik, welche zu verschiedensten Missständen im Land führt.

Unvergessliche Momente für mich waren die Nächte, in denen wir den Sternenhimmel über dem Cottage, in dem wir ein paar Tage wohnen durften, bestaunen konnten. Es war fast so, als könnten wir die Sterne berühren. Die Milchstrasse war so unglaublich nah! Auch die Abenddämmerung in Migdol gehörte zu meinen Lieblingsmomenten während unserer Zeit in Südafrika. Die unbeschreiblichen Farbverläufe änderten sich mit jeder Minute und liessen mich einfach nur Staunen. Es war als würde Gott seine farbenprächtige Kreativität verschwenderisch über den Abendhimmel ausgiessen. Diese unendliche Weite des Himmels war atemberaubend!

Ich weiss nicht genau wann wir wieder in dieses eindrückliche Land reisen werden. Doch wünsche ich mir, dass wir als Brückenbauer dienen können zwischen den verschieden Volksgruppen, Verständnis schaffen können füreinander und Erkenntnisse teilen, wie es möglich ist in aller Unterschiedlichkeit miteinander zu leben. Das Friedensgebt, welches Franz von Assisi zugewiesen wird und wir oft als Lied in der Jungschi gesungen haben, kommt mir oft in den Sinn, wenn ich an Südafrika denke. „Mache mich zum Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt und ich verbinde, wo Streit ist, dass ich Hoffnung erwecke, wo Verzweiflung wohnt, ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert, dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Mache mich zum Werkzeug deines Friedens.“

In diesem Sinne sind wir gespannt, wo uns unsere Lebensreise als nächstes hinführen wird. Wohin es auch gehen mag, das Brückenbauen und Friedenbringen können wir umsetzten, egal wohin wir gehen.

Eine weitere Station in Südafrika

Nach unserem Aufenthalt bei unserer Freundin in der Nähe von Wolmaransstad wurden wir von unseren nächsten Gastgebern abgeholt. Wieder hiess es für uns alles zusammenpacken, uns verabschieden und viele Erinnerungen und Eindrücke mitnehmen.

Die nächsten 10 Tage verbrachten wir in Migdol. Wir erlebten den Alltag auf der Farm und die täglichen Arbeiten auf der Baustelle mit. Wir trafen wieder verschiedene Menschen mit verschiedenen Weltanschauungen. Zwei Mal besuchten wir einen Farmer in der Nähe von Bothaville der ein Projekt gestartet hat, das wir sehr inspirierend fanden. Bei unserer Ankunft haben der Farmer und seine Familie uns spontan zum Essen eingeladen, zu Mielie Pap und Boerewors (eine Art Polenta aus weissem Mais und Bauernwurst). Dieses Menu ist eine der Spezalitäten die zu Südafrika gehören wie die Pasta und Pizza zu Italien.

Diese Familie hat ein „Baruch Center“ (Baruch=Segen) eröffnet. Sie haben eine kleine, ehemalige Schweinefarm gekauft um dort nach der https://www.farming-gods-way.org/ – oder https://foundationsforfarming.org/ -Methode Landwirtschaft zu betreiben und als Trainings Zentrum zu nutzen damit mehr Menschen von dieser Landwirtschaftsmethode profitieren können.

Besonders beeindruckt hat mich der „doorgarden“ (Türgarten; im Bild rechts). Von diesem Stück Erde das so gross ist wie eine Tür (1m x 2m), kann eine 5-köpfige Familie leben, denn hier in diesem Gebiet kann bis zu drei Mal im Jahr geerntet werden. In Zukunft soll regelmässig ein Markt im „Baruch Center“ stattfinden, wo der Überfluss der Ernte verkauft werden kann. Als ich die Vision des Farmers hörte, klang es für mich so ähnlich wie „aus der Region für die Region“. 🙂

Unter der afrikanischen Sonne

Während unserer Zeit in Südafrika fragten wir uns immer wieder: „Ist es Zeit für uns auszuwandern und uns hier niederzulassen? Wo könnten wir wohnen? Wo könnten wir uns einbringen? Was könnten wir arbeiten, wie unseren Lebensunterhalt verdienen? Wo würden unsere Kinder zur Schule gehen?…“ All dies bewegten wir im Kopf, in unseren Herzen und im Gebet.

Unser südafrikanischer Sommer/Winter

Unsere zweite Südafrika-Reise ist wieder eine Weile her. Im Juni flogen wir mit unseren Jungs die lange Reise bis nach Johannesburg mit Zwischenhalt in Abu Dabi. Die ersten Höhepunkte für unsere Junioren waren die Filme, die sie auf den stundenlangen Flügen anschauen durften, nebst unserem Zwischenhalt in einem spannenden Land.

Nach 6 Stunden Flugzeit landeten wir in Abu Dabi. Hier hatten wir 9 Stunden Aufenthalt bevor uns unser nächster Flug nach Johannesburg brachte. Wir verliessen das Flughafengebäude und erlebten die Hitze eines ganz normalen Abends in AbuDabi. Es war wie wenn wir einen Backofen betreten würden. Nach dem gekühlten Inneren des Flughafens traf uns die Hitze wie ein Schock. Zu Beginn standen wir einfach nur da, um das geschäftige Treiben des Flughafens und die Hitze auf uns wirken zu lassen. Sehr eindrücklich!

Wir versuchten schlau zu werden aus dem Bussystem um kurz mal in die Stadt zu fahren. Aber da wir weder die Schilder lesen noch ein Wort der Sprache kannten, wandten wir uns an einen Taxifahrer, die es in Hülle und Fülle gab vor dem Flughafengebäude. (Verrückt wenn man wirklich kein Wort lesen und verstehen kann. Eine ganz neue Erfahrung. In Europa können wir uns mit unseren deutsch-, französisch-, englisch-, italienisch-Kenntnissen durchschlagen, aber hier… Keine Chance! Gott sei Dank klappte es mit der englischen Sprache und so wurden wir sofort an die gewünschte Adresse gefahren; ein Restaurant, welches wir auf die Schnelle im Internet herausgesucht hatten. Wir vertraten uns etwas die Beine und liessen die Umgebung auf uns wirken, bevor wir wieder im angenehm kühlen Flughafengebäude auf unseren nächsten Flieger warteten.

In Südafrika angekommen, verschanzten wir uns erst einmal in einem Cafe, um dort auf unsere Kontaktperson zu warten. In Johannesburg war es nicht ratsam für uns aus dem Flughafengebäude zu gehen, um ein Taxi zu nehmen. Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Wohlbehalten erreichten wir aber die YWAM Base (Jugend mit einer Mission – JMEM Basis) in Johannesburg. Unsere Gastgeber waren sehr grosszügig und zuvorkommend. Es war sehr spannend ihren Geschichten, Abenteuern und Erlebnissen zu lauschen. Wieder riet man uns nicht aus dem Haus zu gehen, da die Gegend für uns zu riskant gewesen wäre, weil man uns von weitem ansah, dass wir Touristen sind. Die Frage unter den Mitarbeitern der Base ist nicht „ob“, sondern „wie oft“ man schon überfallen worden ist. Die YWAM Base Johannesburg trägt den Namen http://josephproject.org.za/l_visitors_about_us.html und bietet Hausaufgabenhilfe und einen sicheren Platz für Kinder nach der Schule an. Trotz der Kriminalität auf den Strassen haben wir doch oft Kinder ohne Begleitung eines Erwachsenen gesehen.

Unser nächster Halt war die Stadt Pretoria. In einem Township besuchten wir die YWAM Base Pretoria. Die Menschen dort investieren sich in Studenten und wollen ein Café aufbauen, um mit Studenten ins Gespräch zu kommen. Wir waren weit und breit die einzigen Menschen mit weisser Hautfarbe. Ein Umstand, den wir bis dahin noch nicht gekannt hatten. Auf unserem Spaziergang durch das Township spielten wir mit Kindern aus einem Waisenheim Basketball. Das war ein fröhlicher, bunter Haufen. Am Abend sprachen wir lange mit dem Leiter der Base, denn es gab (und gibt immer noch) so viel zu fragen und zu verstehen von diesem Land. Mit jedem Gespräch lernten wir mehr über die Geschichte dieses Landes, die verschiedenen Volkgruppen, die (mehr oder weniger) miteinander leben, über die Herausforderungen und Schwierigkeiten und hörten natürlich auch die Meinung und Lösungsvorschläge unserer Gesprächspartner.

Am nächsten Tag wurden wir abgeholt und wir besuchten eine Hausgemeinde in einem anderen Viertel der Stadt. Nach dem Gottesdienst wurde gemeinsam gegessen und ein Mitglied der Gruppe wollte unseren Jungs gerne einen Fussball kaufen, bevor uns unsere Reise weiter ins Land nach Ventersdorp führte. Dort besuchten wir ein älteres Ehepaar, welches bald nach Migdol ziehen würde, um dort die amtierende Pastorin zu ersetzen. Dieser Besuch war ein grosser Kontrast zu den vorherigen Begegnungen. Auf den YWAM Bases ging es recht salopp zu und her, sei es im Umgang miteinander, aber auch wie der Glaube gelebt wird. Die Inneneinrichtungen waren mehr praktisch und zweckmässig statt schön, aber dieser Besuch bei diesem Pastorenehepaar war total anders. Alle Zimmer waren schön eingerichtet und der Umgang miteinander war eher steif und gesetzt. Da waren wir als Eltern froh, dass unsere Kinder gute Tischmanieren an den Tag legten. Später haben wir dies dann mit unseren Kids thematisiert und ich habe gestaunt, wie besonders dieser Wechsel auf sie gewirkt hat, wie sie es aufgenommen und wie sie die verschiedenen Orte und Menschen wahrgenommen haben.

Weiter ging es auf die nächste YWAM Base https://www.ywampotch.com/. Dies war fast ein nach Hause kommen, da wir diese Base schon im März besucht hatten, als nur David und ich uns auf unsere erste abenteuerliche Reise nach Afrika aufmachten. Es war schön bekannte Gesichter wiederzusehen und Anteil zu nehmen an dem, was bei Ihnen seit unserem letzten Besuch passiert ist.

Da wir in Südafrika kein Auto mieten konnten, waren wir auf Andere angewiesen, die uns zu den verschiedensten Orten hinbrachten. In den Städten war es einfach mit „Uber“ eine Transportmöglichkeit zu finden, aber weiter draussen waren wir auf den „Goodwill“ von Anderen und deren Netzwerk angewiesen. Daraus ergaben sich wieder Möglichkeiten, Menschen aus diesem fernen Land kennenzulernen und es gab schöne Begegnungen auch wenn manche davon nur sehr kurz waren.

Mit verschiedensten Autos waren wir in Südafrika unterwegs. Dieses hier war mit Abstand unser Favorit!

Von der Grosszügigkeit unserer Gastgeber waren wir immer wieder erstaunt. Egal wo wir hinkamen wurden wir herzlich begrüsst und mit Essen, Getränken und einem Schlafplatz versorgt. Mit jeder Begegnung mit Menschen lernten wir mehr über dieses wunderschöne Land, in dem wir uns befanden.

Nach einer Woche hatten wir schon viele Menschen kennengelernt und durften dann für mehrere Tage zu einer älteren Dame, die uns schon bei unserer letzten Reise sehr liebevoll aufgenommen hatte. Dort erlebten wir die wunderschöne Landschaft und die Tierwelt, für die Südafrika so bekannt ist, hautnah. Wir durften in einem Cottage auf Ihrem Grundstück wohnen und versuchten Ihren Tennisplatz, der von der Zeit und später auch noch von einem Nashorn malträtiert worden war, wieder auf Vordermann zu bringen.

Cottage auf der Lindbergh Farm

Jom Kippur – das Unsichtbare sehen

Heute ist Jom Kippur, das grosse Versöhnungsfest. Der wichtigste jüdische Feiertag. Dies war der einzige Tag im Jahr, an dem der Hohepriester ins Allerheiligste eintreten durfte. Dort trat er als Vermittler zwischen Gott und dem ganzen Volk ein. Ein Austausch zwischen Gott und den Menschen fand statt. Als Christen glauben wir, dass Jesus unser ewiger Hohepriester ist, der Mittler in diesem neuen Bund zwischen Gott und Mensch. Der Bund ist in unsere Herzen geschrieben. (Hebärer 8)

Solange wir leben, findet ein Austausch mit unserer Umwelt statt. Wir essen, sehen, berühren, atmen, hören, … Obwohl in einem Körper direkt nach dem Übergang in den toten Zustand noch alle Moleküle vorhanden sind, findet trotzdem kein Austausch mit der Umwelt mehr statt. In derselben Art kann das Innenleben eines Menschen tot sein, weil es nicht mehr mit der unsichtbaren Welt austauscht. Keine Gebete werden mehr gesprochen. Kein Austausch mit unserem Schöpfer findet mehr statt.

In diesem Sinne starben auch Adam und Eva an dem Tag, als sie von der verbotenen Frucht assen. Ihr Austausch, der im Garten beim gemeinsamen Spaziergang stattfand, wird durch ihr Verlassen des Gartens unterbrochen. Sie sahen einen inneren Wert in einer irdischen Frucht. Die geistlose Frucht sollte sie in einen göttlichen Zustand bringen, obwohl Gott doch Geist ist und in der Unsichtbaren Welt, dem Himmel ist. Sie verbanden einen geistigen Wert mit der Einnahme einer materiellen Frucht, reduzierten ihr Leben auf das Sichtbare, auf ihre fünf Sinne. Eine innere Krise, die Scham, ausgelöst durch eine äussere Tatsache, ihre Nacktheit, wird nun von Gott durch ein äusseres Hilfsmittel, ein Fell, kaschiert. Dafür musste aber ein Tier sterben. Der Tod hält Einzug aufgrund einer inneren Krise.

Johannes spricht in Kapitel 3 davon, dass wer an den Sohn glaubt, das ewige Leben hat. Wieder erwarten spricht er dann aber nicht davon, dass wer nicht an ihn glaubt, auch das ewige Leben nicht besitzt. Er spricht davon, dass derjenige das Leben nicht sehen wird. Er sieht das Leben nicht, nicht nur das ewige Leben sieht er nicht, sondern Leben als solches. Leben beginnt im geistlichen Raum, mit den Naturgesetzen, der Information, der Idee, dem Wort. Wer sich dieser Tatsache verschliesst, erkennt das Leben nicht.

Das Jesus hier das Wort „sehen“ wählt ist bezeichnend. „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.“ sagt uns Sprüche 9,10. Das hebräische Wort für Furcht, „jireh“, hat seine Wurzel im Wort für sehen, „ra‘a“. Wenn wir etwas nicht sehen, dann fürchten wir es auch nicht. Der Löwe hinter der Mauer kümmert uns nicht, solange wir ihn noch nicht entdeckt haben. So beginnt Weisheit mit dem Sehen Gottes. Er ist unsichtbar. Aber er offenbart sich uns als Architekt der Schöpfung. Er zeigte sich dem Volk Israel am Berg Sinai und gab ihnen die Thora. Und nicht zuletzt zeigte er sich in Jesus.

Dieses gegenseitige Sehen wird besonders bedeutend in der verstörenden Geschichte von Abraham, der von Gott gebeten wird, seinen einzigen Sohn ihm als Opfergabe zu bringen. Der Ort, an dem dieser Austausch zwischen Gott und Abraham stattfinden soll, heisst „Moriah“, was als „Jah ersieht“ oder „Jah erwählt“ übersetzt wird. Jah ist die Kurzform des Namens Gottes JHWH. Dort an diesem von Gott ersehenen Berg sollen sie sich treffen. Nachdem der Austausch stattgefunden hat, nennt Abraham den Ort „JHWH Jireh“, oft übersetzt als „Der HERR versorgt“ oder „Der HERR ersieht“. Es ist dasselbe Wort, dass in Sprüche 9,10 für „Furcht“ gebraucht wird.

Was aber wird ausgetauscht? Abraham wird von Gott aufgefordert, sein Leben, das in seinem Sohn weiterlebt, an Gott abzugeben. Darin zeigt Abraham, dass er mehr Ehrfurcht vor Gott hat als vor Jeglichem, was das Irdische bieten kann. Was gibt Gott dafür? Er zeigt sich ihm. Die Geschichte beginnt mit Gott, der nach Abraham ruft und dieser antwortet ihm: Hier bin ich. In dem Moment als Abraham sein Messer bereit hält zum Mord, stoppt der Engel JHWH’s ihn uns sagt: Hier bin ich. Er offenbart sich Abraham und zeigt ihm dadurch seine Ehrfurcht gegenüber dem Menschen, der ihn so sehr achtet, obwohl er ihn nicht sehen kann. Er fürchtet den Löwen, ohne ihn zu sehen.

Ich glaube, dass Gott diesen Weg wählt, weil die Menschen zu Abrahams Zeit dachten, dass man Gott auf diese Art begegnen muss. Etwas Materielles mit einem persönlichen Wert wird als Symbol dem Höchsten gebracht, um zu zeigen, dass ER wertvoller ist als jegliches Irdische. Gott wählt diese menschliche Sprache und verändert sie Schritt für Schritt in seine Sprache. Abraham gibt er ein Tier statt seines Sohnes, das er darbringen kann. Bei Jesaja fragt Gott bereits anstelle der Opfergabe, nach gerechtem Handeln. Die Opfergabe ist die Willenskraft, die Gott untergeordnet wird. Ein innerer Wert wird ausgetauscht. Bei Jesus endet jegliches opfern, weil er äusseres und inneres Opfer für ewig erfüllt.

Derselbe Ort „Moriah“, beziehungsweise „JHWH Jireh“ wird später der Ort „Bethel“, das „Haus Gottes“, an dem Jakob Engel zum Thron Gottes auf- und niedersteigen sieht. Also wieder ein Ort des Austausches zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt, zwischen Himmel und Erde. Noch später ist es der Tempelberg mit dem Tempel, in den der Hohepriester an Jom Kippur bis ins Allerheiligste gehen darf, um für das ganze Volk einzustehen, den Austausch herzustellen.

Jesus ist für uns dieser Hohepriester. Er wird zum „Tier“, das unsere Scham bedeckt und den Austausch wieder mögliche macht. Er unterordnet seinen Willen dem Willen Gottes. Der Vorhang zum Allerheiligsten ist gerissen. Jesus hat uns Zugang geschaffen zum Leben, das Austausch zwischen Gott und Menschen ist.

from needing to having

The biggest change on the path from a destructive thief to a generous giver is to see yourself as a person that has. You can be poor in material goods and still be a person that has a lot and you can own a lot and still have a needy perspective on your life. 

In 2017 we spent about 10 weeks in Albania. We worked with local churches, did prison ministry and played football with young lads and shared our testimonies. Not far from our homebase there was a great Gelateria. The ice cream there was delicious and cheap for us as Swiss. But one day Josua, our son, wanted to have pastries instead of ice cream and that was a bit more costly. Therefore I hesitated in the first instance, but then told myself to be generous like God had been generous to us in the past weeks. 

We sat down as a family, each of us with a different kind of delicacy in front of us. We shared and passed the sweets around when I saw a bill flying next to us. Josua had seen it simultaneously. I jumped up and got it. It was 500 Albanian Lek which was exactly the amount of money we had spent extra on pastries instead of ice cream. I was in awe and just so thankful for that gift from Pappa God, when the next moment I saw a poor, Roma kid standing, just behind the plant pot that had stopped the bill from flying further. He was just waiting there to receive donations from the visitors of the Gelateria. 

I thought by myself: “Why did God not let the bill fly further to the kid in need? He must have needed it much more than we do.” A scripture came to my mind that I had been wrestling with for a while:

“For everyone who has will be given more, and he will have an abundance. But the one who does not have, even what he has will be taken away from him.”

I always found that such a mean verse. Jesus tells a story about servants that had received possessions from the Master. Some were able to increase what they had received but one had just buried it in the ground to protect it. The Master takes it away from that one and gives it to one that had been able to increase it the most. And then Jesus says this challenging phrase.  

The truth is that we all have something and be it only our hands or minds. We all have been given tools, talents to work with; language, a warming smile, strong arms, quick legs,… If we see that truth we are people that have, if not we are people that have not. At that time in Albania we were people that had, even though we were very tight on money. We saw what we had been given and Sue and I were generously using it to bring some joy to our son. When we received that extra money we knew exactly that it was an extra gift from God to bless us. We were given more and this caused thankfulness in us. 

For the begging boy it might have been just some money that he would have expected from a client of the Gelateria anyway. Not caring if it comes by the wind or the rich guy in the shop. I don`t know. I don’t see into his heart. Only God does. But the fact that he was begging showed a mindset.    

Rich or poor? There’s no objective scale to measure poverty. We can try to compare our wealth with the people in our neighbourhood, country, the world… But two neighbours can have very similar possessions; one sees himself as poor, the other doesn’t. It is primarily a state of mind. 

I really don`t want to belittle the suffering caused by the lack of material goods. And it would be totally out of place to just point to a destructive mindset when hearing a heartbreaking story of an individual suffering in poverty. And I don`t want to belittle the suffering of a materialistically wealthy person suffering from emotional pain caused by lack of healthy relationships, which I heard a story just recently. On a bigger picture view I do believe that poverty is caused by a destructive mindset held by an individual, or a region, or a country. 

In Deuteronomy 15,4 God says to his people that there will be no poor among them anymore. But will that ever be possible? Will there not always be people that compare themselves with others and feel poor? Just seven verses further God then says: “I am commanding you to open wide your hand to your brother and to the poor and needy in your land.”

God himself therefore still expects poor people among them. Following God`s command to give to the needy is as much for the one who gives as to the one in need, because it lifts him out of poverty into a position of a giver. 

In Proverbs 30, 8+9 the writer says: “Give me neither poverty nor riches; feed me with the bread that is my portion. Otherwise, I may have too much and deny You, saying, ‘Who is the LORD?’ Or I may become poor and steal, profaning the name of my God.” Riches can lead to superiority and poverty to stealing which profanes the name of YHWH.

But Jesus can teach us to live on both ends of the scale and still be content as Paul says: 

I am not saying this out of need, for I have learned to be content regardless of my circumstances. I know how to live humbly, and I know how to abound. I am accustomed to any and every situation—to being filled and being hungry, to having plenty and having need. I have strength for all things in the One strengthening me.”

Jesus comes from Bethlehem, the “house of bread” and he says in John 6,33+35: ”For the bread of God is He who comes down from heaven and gives life to the world.”…“I am the bread of life. Whoever comes to Me will never hunger, and whoever believes in Me will never thirst.”

Everything starts in the spiritual and then comes into being into the physical. First is the idea, the information and then the deed, the creation. First we eat from the bread of life: Jesus, showing us how to live, gives us food for our spirits. Then the physical food will come too. 

South Africa – Cooperation

“He who has been stealing must steal no longer, but must work, doing good with his own hands, that he may have something to share with the one in need.” (Eph 4,28 Berean Study Bible)

Lately in our worship time this verse really stirred up something in me. Paul doesn`t just request his audience to work with their own hands to look for their own needs, but the goal is to be able to give to the one in need. 

God made me reflect on my journey of the past 15 years through a dream at the end of April. In that dream a young man, representing my 25-year old self, said something like: “The ‘Swiss’ life design of making money and building up security doesn`t work for me. I followed the recommendation to go the traditional way, but it doesn`t give me life.” I could relate to what he said. 

What’s the meaning behind life if it’s just about making money to survive to then go back to God where we came from in the first place. “Well done my faithful son, you survived earth” Really? 

But God worked a lot in myself during the years. In 2007 I had a strong encounter with the holy spirit and after that I felt called into ministry. In the next step I found myself in the wood workshop, just me and my wood, as I like to say. This wasn’t quite what I expected. But I really had to learn to enjoy the daily task God would lay before me. One was to be there for my family, another was to serve people in their needs for furniture or a feature for their home. And sometimes he would give me a good conversation with someone, but most of the time he would just give me thoughts to work through. 

Then in 2014, seven years later, I remember exactly the morning in January I woke up with great joy to be able to get up and get to work in the workshop. I felt so blessed to have work and a good, quite enjoyable activity to do during my days. That was very unusual for me. And it was the moment when God would start the ministry thing very slowly by a path he took Sue onto. 

The latest step on my journey about work and money was when I read a book of Rabbi Daniel Lapin “Thou shall prosper”. He describes how money actually is the appreciation of a service you have been able to provide for someone else. It is a sign for healthy relationships that honour what you can provide to them by giving you money for your work. And he describes how people like to say when a company donates to a charitable project: “That’s about time that they give something back to society.” … as if they would have been taking away in the first place. No, they created value and jobs that have not been there before.

How much this is true came clear when I saw Migdol. When you see thousands of people without work opportunities and no fulfilling activity, where two thirds of monthly government grant are spent on Alcohol and there is a lot of tension between the ones that have and the ones that don’t. That’s where you see that good corporations are a sign for good relationships. 

The thief takes away without giving anything back, but the one that works with his hands has found someone in need that he can work for. They can cooperate now. And meet needs. The verse in Ephesians 4,28 describes the path from a taker to a giver mentality.

South Africa – Reconciliation

A few weeks ago, shortly before we went to South Africa, I had a dream in which my oldest brother was preaching. But two guys of our church were talking so loud with each other that we all had a hard time understanding him. 

One guy represented Politics because of his job he has in real life. The other one represents War and Superstition because of his name. My oldest brother had been a Jesus figure in my dreams quite a few times already now. Politics, War and Superstition are very dominant “personalities” in South Africa. They are making a lot of noise that makes it hard for the voice of Jesus to be heard. And South Africa has a lot of great preachers, teachers, prophets,…! 

The time when I woke up from the dream led me to the Greek word for “send”. It appears the first time when Herod sends forth to slaughter all the boys in Bethlehem that were two years old or younger. He wanted to make sure that he has no rival in the king that was born to the Jews. He shed a lot of blood but was not successful in his mission. Jesus survived. 

The second time the word appears when the Prince of Peace sends his disciples to declare the kingdom of God being near. As a sign of his power he sent them to heal the sick and raise the dead. What a difference! One comes with the power of fear through the shedding of blood and the other with the power to heal and raise from the dead. 

A similar situation existed within the camp of the jews at the times of Jesus. Different approaches were chosen to fight for freedom and peace. The Zelots built one camp. They wanted to reach freedom by fighting their “oppressors“ with weapons. But Jesus didn`t join in that violent fight. He had a different way of fighting for freedom. Martin Luther King had an opponent in Malcolm X and the Black Panthers. They wanted to reach the same goal but with violent means.  

freedom fighters vs. freedom fighters

With these words I woke up on the 27th of March `22. Opposing approaches on the quest for freedom wrestle for influence in South Africa. The Economic Freedom Fighters EFF for example are a left wing party in South Africa who are fighting for freedom but mainly bringing fear and blood. In Galatians 5 Paul says: 

For freedom Christ has set us free. Stand firm, then, and do not be subject again to the yoke of slavery. … For you were called to freedom, brothers and sisters; only do not use your freedom as an opportunity to indulge your flesh, but through love serve one another. For the whole law can be summed up in a single commandment, namely, „You must love your neighbor as yourself.“

True freedom comes from knowing Christ. We will join the freedom fighters in South Africa that are led by Jesus bringing love, healing, restoration and reconciliation.

Südafrika – unsere Zukunft?

Nach unsere Ankunft in der Schweiz schwirrte uns der Kopf. Alles war so schnell gegangen und war so intensiv gewesen. All die Begegnungen und Eindrücke hatte sich tief in unser Bewusstsein eingegraben und wir sprachen davon im Sommer als ganze Familie nach Südafrika zu reisen und unseren Kindern dieses wunderschöne Land vorzustellen.

„Und jetzt? Wie sieht es heute aus, mehrere Wochen nach eurer Rückkehr? Wollt ihr immer noch dahin?“ – Ja! Wir planen immer noch mit der ganzen Familie in den Sommerferien nach Südafrika zu reisen. Die Ideen, was wir da tun werden, haben sich aber seit unserer Rückkehr etwas geändert. Erst wollten wir „Kurz-Einsatz-Teams“ mit nach Migdol nehmen, um dort ein tolles Programm für die schwarzen Kids anzubieten. Viele weitere Ideen schwirrten in unseren Köpfen herum, aber nicht alle sind hilfreich und umsetzbar in Migdol.

In unseren wöchentlichen Video-Telefonaten mit unseren Freunden Danie und Kathleen, lernen wir immer mehr über dieses grosse Land, in welchem sich die Generationen und Rassen nach Versöhnung sehnen. Selbst in manchen Kirchen ist Apartheit immer noch nicht aus den Köpfen und beeinflusst dementsprechend die Handlungen der Menschen.

Wie können wir Versöhnung bringen? Versöhnung auch innerhalb der Kirche. Wie erreichen wir längerfristig gute Beziehungen die zu Versöhnung und Zusammenarbeit aller Rassen und Denominationen führen und für alle ein Gewinn sind? David liest momentan Bücher über Entwicklungshilfe in Afrika und unsere Frage lautet stets: „Wie könnte unsere Unterstützung / unser Investment aussehen? Was bringen wir mit, das dort Versöhnung bringt?“ Sicher wir sind Schweizer, Diplomatie ist kein Fremdwort für uns 😉 David hat eine tolle Geschäftsidee, die Arbeit und Begegnungsorte schaffen kann.

In all dem beten wir um viel Weisheit. Bete doch mit und teile uns deine Einrücke mit. Wir freuen uns und sind dankbar für einen guten Rückhalt im Gebet.

Wir wünschen uns, dass in Südafrika eine Veränderung geschehen kann und für folgende Generationen eine Grundlage geschaffen wird, auf die sie bauen und aufblühen können. Wir wünschen uns, dass in Südafrika verschiedene Völker im Einklang miteinander, mit ihrer Geschichte und ihrem Land leben können.

Südafrika – ein Blick in eine neue Welt

Dieser Sonntag hatte es in sich, denn als wir uns herzlich von unseren neu gefundenen Freunden verabschiedet hatten, wurden wir abgeholt, um auf eine Farm gebracht zu werden. Nach einer Stunde Fahrt, die uns erst durch Strassen und später dann durch staubige Wege mit riesigen Pfützen führte, fuhren wir auf dem Anwesen der Lindbergh Farm vor. Durch Kontakte von Dritten waren wir mit der Besitzerin verbunden worden und wurden nun hier willkommen geheissen.

Ein wunderschöner Flecken Erden erwartete uns. Hier unter blauem Himmel lernten wir noch mehr Facetten von Afrika kennen. Eine wunderschöne Landschaft und die Geräusche der Wildnis umgaben uns. Eine Weite und Grösse der Landschaft, die wir aus der Schweiz nicht kennen, liess uns nur staunen. Es waren Bilder und Eindrücke, die wir noch lange in unseren Herzen mittragen werden.

Wir lernten die Besitzerin der Farm und die Leidenschaft für Mensch und Tier in ihrem Land kennen und wir verbrachten viel Zeit im Gespräch. Am Abend waren unsere Herzen so voll, dass wir uns um ein verstimmtes Klavier direkt neben einem Löwenfell mitsamt Kopf setzten und Gott die Ehre gaben. Wer sonst hätte diese Reise so führen und fügen können?

Unser Aufenthalt wurde sogar noch um einen Tag verlängert, da der Regen wieder einsetzte und die Strasse unpassierbar machte. So fuhren wir einen Tag später als geplant mit dem Bus wieder nach YWAM Potch und unsere Gedanken wanderten von all den Erlebnissen und Begegnungen zu dem Zerriss in dem dieses Land steht. Die Apartheit gehört eigentlich der Vergangenheit an und doch spielt sie bis heute eine grosse Rolle und hat Einfluss auf die Politik und das Zusammenleben der Menschen. Dieser Zerriss zwischen Schwarz und Weiss ist für uns Europäer schwer zu verstehen. Warum ist es so schwierig zusammen zu arbeiten?

Und schon war es Zeit uns wieder auf den Weg zum Flughafen zu machen um einen langen Flug in die Schweiz anzutreten. Voller Eindrücke, Ideen, Inspiration und Staunen über Gottes Führung während dieser Zeit bestiegen wir das Flugzeug. Wie würde unser Abenteuer „Südafrika“ weitergehen?